Briefträger Müller

Regie:
John Reinhardt
Heinz Rühmann
Autor:
Johanna Sibelius
Eberhard Keindorf
Idee:
Ernst Neubach
Land: BRD
Jahr: 1953
Länge: 94 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

Meersburg 1953. Heinz Rühmann (Titus Müller), Briefträger, ist glücklicher Familienvater – nur Weinhändler Oskar Sima (Hermann Strobel) will seinen Sohn Eckart Dux (Hugo Strobel) nicht Rühmanns Tochter Gisela Mayen (Mieze) zur Frau geben. Da kommt Post aus Italien: die bisher unbekannte Tante Trude Hesterberg (Anna Hackbusch) will die Verwandtschaft vor ihrem Tod kennenlernen. Die Familie fährt mit dem Fahrrad an den Lago Maggiore und sieht sich in Konkurrenz zu 132 Müllers. Doch die Entscheidung trifft Ambrosia, ihr Hund. Den erbt Rühmann – und damit auf dessen Lebenszeit den Niessbrauch an ihrem stattlichen Vermögen. Rühmann geniesst, beginnt aber dann, seine Familie vor den Kopf zu stossen: nun will er die Hochzeit zwischen Mayen und Dux verhindern, und er nimmt sich die Operettensängerin Susanne von Almassy (Mira Belle) als Mätresse. Die ‚Aufwärtspartei‘ nominiert ihn als Abgeordneten. Die Familie verlässt ihn. Da stirbt Ambrosia. Die Millionen sind weg. Doch ein einmal gegebener Scheck von 100.000 Mark für die Heilsarmee gibt ihm wieder halt: Man hat eine Titus Müller Stiftung ins Leben gerufen, ein Altersheim gebaut – und auch seine Frau kehrt zu ihm zurück.

In dem ersten Farbfilm Rühmanns glänzen die Farben nicht, die simple Geschichte glänzt nicht, die Regie ist ohne Ambition, die Darsteller ausser Rühmann sind kaum mehr als Statisten – nur Rühmann, durch niemanden gebremst, liefert ein Psychogramm eines überforderten Kleinbürgers ab, der mehr Glück als Verstand hat und letztlich mit nichts fertig wird. Kein Wunder: der Regisseur Reinhardt, ein Routinier, starb während der Dreharbeiten und Rühmann übernahm die Regie. Dünn, auch in den Operettenszenen.

Mit Heli Finkenzeller (Charlotte Müller), Wolfgang Conrus (Günther), Rainer Gröbel (Karl Heinz), Harald Paulsen (Slavigo Bertram), Else Reval (Frau Strobel), Rolf Kutschera (Bobby).

Lieder: „Ja, wenn die gute alte Post nicht wär“, „1, 2, 3, es lebe die Partei“, „Drei Rosen im Mai“, „Oh Madame“ Musik: Friedrich Schröder, Text: Fred Ignor.