Brennendes Geheimnis

Regie:
Robert Siodmak
Autor:
Friedrich Kohner
Alfred Polgar
Robert Siodmak
Vorlage:
"Brennendes Geheimnis", 1911, N
Autor Vorlage:
Stefan Zweig
Land: D
Jahr: 1933
Länge: 90 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Ascona, Oktober 1932. Hilde Wagner (Eva Meinburg) verbringt mit ihrem Sohn Hans Joachim Schaufuß (Edgar) ein paar Tage im Hotel Miramare. Ihre Ehe mit dem Züricher Anwalt Alfred Abel ist in einer Krise. Da taucht im Hotel der bekannte Rennfahrer Willi Forst (von Haller) auf, stets auf der Suche nach Liebesabenteuern. Da er sieht, dass Schaufuß sich für seinen schnittigen Wagen interessiert, benutzt er das, um die Bekanntschaft von Wagner zu machen. Man macht einen gemeinsamen Ausflug. Schaufuß begreift dabei, dass Forst die Freundschaft nur geheuchelt hat und ist eifersüchtig auf seine Mutter, die der Beau Forst aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Des Nachts dringt Forst in das Zimmer von Wagner ein, und wird vom hochverschuldeten Ernst Dumcke (Baron Tosse) dabei beobachtet. Forst gelingt es, eine offene Erpressung Dumckes zu verhindern und gibt ihm heimlich Geld. Schaufuß versteht die Welt der Erwachsenen nicht mehr und flüchtet mit der Bahn heim nach Zürich. Wagner widersteht der Versuchung. Forst reist ab, Wagner heim zu ihrem Mann zur unausgesprochenen Versöhnung.

In seinem letzten, kaum aufgeführten Film, bevor er Deutschland in Richtung Paris verliess, gelang Robert Siodmak etwas aussergewöhnliches: er ließ den Charmeur Willi Forst, der seine große Zeit als Regisseur noch vor sich hatte, als fiesen, kalkulierenden Verführer mit Herz auftreten und zeigte dessen Vorgehen nüchtern und ohne jeden Schmus. Das findet man im deutschen Film damals sonst nicht. Zugleich zeigt er Seelenbilder der einsamen Urlauberin und ihres (sehr gut spielenden) Sohnes. Um letzteren geht es im Wesentlichen in der Novelle von Zweig, deren Neuverfilmung im Jahre 1989, Regie: Andrew Birkin, deutlich schwächer ist. Vorherige Verfilmung: „Mutter, dein Kind ruft“, 1923, Rochus Gliese.

Mit Lucie Höflich (Großmutter in Zürich), Hans Richter (Fritz, Page), Rina Marsa (Frl. de la Roche), Lotte Stein (Frau Klappholz), Alfred Beierle (Müller, Hoteldetektiv), Heinz Berghaus (Hotelportier), Alexander Fernoff (Hotelgast, Freund des Hoteldetektivs), Babette Jensen (Zimmermädchen), Edwin Jürgensen (Hoteldirektor), Franz W. Schröder-Schrom (Mister Hunter, amerikanischer Gast).

Lieder: „Ein Junge darf nicht lange überlegen“, „Man sagt nichts, man fragt nichts“, Musik: Allan Gray Text: Max Kolpe