Blut und Sand
Jahr: 1922
Länge: 109 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß
Sevilla ca. 1900. Der kleine Schuhmachersohn Rudolph Valentino (Juan Gallardo, genannt Zapaterin) macht gegen den Willen seiner Mutter Rosa Rosanova (Senora Augusta) bei Amateurstierkämpfen mit, wo der gesuchte Bandit Walter Long (Plumitas) zuschaut und er den Tod seines Freundes (Chiripa) miterlebt. Er verabschiedet sich von seiner Freundin Lila Lee (Carmen Espinosa) und geht nach Madrid, wo er als Stierkämpfer berühmt wird. Bei seiner Rückkehr nach Sevilla heiratet er Lee. In Madrid lernt er die hochklassige Nita Naldi (Dona Sol del Guevera) kennen, die ihn in seinen Bann zieht und ihn verfolgt, als er sich in seine Zuflucht Rinconada zurückzieht. So kommt es zum Bruch mit Lee. Auch seine professionelle Qualität sinkt. Als er zu Beginn eines Kampfes dadurch irritiert wird, dass Naldi mit einem stattlichen jungen Mann in der Loge sitzt, verwundet ihn der Stier schwer. Er stirbt in Lees Armen, so wie Long in der nämlichen Arena durch Polizeikugeln stirbt. Stummfilm.
Schon die zweite Verfilmung des berühmten Romans; die erste schuf Autor Ibanez 1917 in Spanien selbst. Sie benützt auch ein Broadway Stück, das 1921 lief und schildert mit vielen Zwischentiteln und grossem Ernst den Aufstieg des Toreros, dessen Abstieg und Tod vorprogrammiert sind – das wird durch die begleitende Figur des Philosophen und Schreibers Don Joselito deutlich, der in einer gespenstischen Kammer das Geschehen kommentiert, und flankiert durch die Parallelentwicklung des Banditen Plumitas – beides Figuren, die der Roman und das Stück nicht kennen. Die Popularität des Films gründet sich auf Rudolfo Valentino, der im Zenith seines Ruhm stand, und auf den unbestreitbaren Charme seiner weiblichen Hauptdarstellerinnen. Wer dramatische Stierkämpfe erwartet, wird enttäuscht: es ist ein Schicksalsstoff, kein Actionstoff. Für die Kämpfe verfuhr man sehr sparsam und schnitt leicht erkennbares, grobkörniges Dokumentarmaterial ein, das Valentino sorgsam von der Nähe jeden Stieres trennt. Valentino war mit dem Film nicht zufrieden, und in der Tat: er wirkt behäbig.
Mit George Field (El Nacional), Leo White (Antonio), Charles Belcher (Don Joselito), Jack Winn (Potaje), Marie Marstini (El Carnacione), Gilbert Clayton (Garabato), Harry La Mont (El Pontelliro), George Periolat (Marquis de Guevera), Sidney de Gray (Dr. Ruiz), Fred Becker (Don José), Dorcas Matthews (Senora Nacaional), William Lawrence (Fuentes).