Blau ist eine warme Farbe

Originaltitel:
La vie d'Ad?le
La vida de Ad?le
Regie:
Abdellatif Kechiche
Autor:
Adellatif Kechiche
Ghayla Lacroix
Vorlage:
"Le Bleu est une couleur chaude", 2010, CS
Autor Vorlage:
Julie Maroh
Land: F-B-SP
Jahr: 2013
Länge: 172 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

Lille. Die Schülerin Ad`le Exarchopoulos (Ad?le) liebt die Literatur und liest in der Schule ‚La vie de Marianne‘ von Marivaux. Sie wird von ihren Mitschülerinnen ermutigt, eine Affaire mit ihrem Mitschüler Jérémy Laheurte (Thomas) anzufangen, die aber nicht lange anhält. Ein kurzer Kuss mit einer Mitschülerin erweist sich als Irrweg. In einer Schwulenbar trifft sie die blauhaarige, etwas ältere Léa Seydoux (Emma), die sie schon einmal in der Stadt gesehen hatte, die Kunst studiert und sie bald an der Schule abholt. Bald wohnen die beiden zusammen. Exarchopoulos hat eine Stelle als Kindergärtnerin und versteht sich gut mit ihrem Kollegen Benjamin Siksou (Antoine). Die Mädchen laden einander zu ihren Eltern ein. Exarchopoulos bereitet zu Seydouxs Geburtag ein Gartenfest vor. Seydoux lässt sie dort hochleben, aber Exarchopoulos bemerkt, dass Seydoux der schwangeren Mona Walravens (Lise) sehr nahe ist. Abends bleibt sie gelegentlich länger aus. Als Exarchopoulos von Siksou nachhaus gefahren und im Auto geküsst wird, wirft Seydoux sie in einem Eifersuchtsanfall hinaus. 3 Jahre später lädt Seydoux sie zu einer Ausstellung ihrer Bilder bei Stéphane Mercoyrol (Joachim) ein, dem bekanntesten Galeristen der Stadt. Sie fühlt sich dort fremd, geht bald. Der Bildungsromans eines jungen Mädchens, intensiv und intim wie vorher nirgends dargestellt. Die Heldin Ad?le ist fast immer im Bild. Sie wünscht sich Stetigkeit, die sie nicht erreicht, ist aber von der ihr im Grunde fremden Dame, zu Beginn in Blau, sexuell fasziniert. Menschlichkeit und Sexualität geraten miteinander in Konflikt. Das führt zu einem schmerzhaften Lernprozess. Kechiche drehte sehr viel Material und nahm wie Chaplin das Beste für seine drei Stunden, deren Spannung anhält. Diskussionen um eine männliche oder weibliche Sichtweise sind ein Fehlverständnis, denn Kechiches Ansatz ist universeller, so wie Marivauxs Ansatz seines nach Jahrzehnten abgebrochenen Romans. Mit Alma Jodorowski (Beatrice), Aurélien Recoing (Adeles Vater), Catherine Salée (Adeles Mutter), Fanny Maurin (Amélie), Sandor Funtek (Valentin), Ane Loiret (Emmas Mutter), Benoit Pilot (Emmas Stiefvater).