Birdman – oder (Die Unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)

New York 2014. Am St. James Theatre wird unter Leitung des Schauspielers Michael Keaton (Riggan Thomson) das Stück „What We Talk About When We Talk About Love“ geprobt, das Keaton nach Erzählungen von Richard Carver adaptiert hat. Keaton wird von der Erscheinung des ‚Birdman‘ verfolgt, die als Alter Ego zu ihm spricht, einer Comic-Figur, die Keaton in drei Filmen der 90er-Jahre verkörpert hat. Er wechselt einen schlechten Schauspieler gegen den brillanten Edward Norton (Mike Shiner) aus, der dafür sorgt, dass auf der Bühne Gin statt Wasser serviert wird, der in einer Bettszene seine Partnerin Naomi Watts (Lesley) mit einer echten Erektion beunruhigt und der sich an Keatons labile Tochter Emma Stone (Sam Thomson) heranmacht, die als Mädchen für alles hinter der Bühne agiert. Ein Selbstmordversuchs Keaton scheitert daran, dass er beim Sprung vom Dach als ‚Birdman‘ ja fliegen kann. Bei der Premiere lädt er stattdessen eine echte Kugel in den Bühnenrevolver, schiesst sich aber nur die Nase weg, was den Stück unerhörte Pubilicity beschert. Später springt er aus dem Fenster der Klinik..

Ein prätentiöser, aber weitgehend hohler Theaterfilm. Sein Held hat eine Medienkarriere als Birdman (schauspielerisch wohl weniger gewichtig) hinter sich und will nun mit einem Revival des Lyrikers und Novelisten Richard Carver von sich reden machen – mit einem Carver Zitat, das auch auf dessen Grabstein steht, beginnt der Film. Doch über Bonmots kommen weder er noch der Film hinaus. Die Rettung sind visuelle Mätzchen aller Art, getragen ebenfalls von einer Prätention: der Film tut so, als sei er in nur einer Einstellung gedreht worden.

Mit Zach Galifianides (Jake), Andrea Riseborogh (Laura), Lindsay Duncan (Tabitha), Merrit Wever (Annie), Jeremy Shamos (Ralph).