Bildnis einer Unbekannten

Regie:
Helmut Käutner
Autor:
Hans Jacoby
Helmut Käutner
Land: BRD
Jahr: 1954
Länge: 104 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Paris. Als Ballettbesucher prägt sich O.W. Fischer (Jan Maria Keller) das Gesicht von Ruth Leuwerik (Nicole) ein, die schräg über ihm in der Loge sitzt, und malt sie nach dem Gedächtnis als stilisierten Akt. Leuwerik, Gattin von Erich Schellow (Walter), einem französischen Botschaftsattachée in Madrid, fährt in die spanische Hauptstadt. Dort hat der Geschäftemacher Paul Hoffmann (Philippe Hernandez) das Bild von Fischer gekauft. Er bietet es Schellow an, damit der ihm zu Willen sei, und lässt es auf einem Gartenfest mit viel Prominenz versteigern, als Schellow ablehnt. Die öffentliche Ausstellung des Bildes baut einen Skandal auf. Der Botschafter Albrecht Schoenhals empfiehlt Schellow, sich von seiner Frau zu trennen. Gemeinsam fahren Schellow und Leuwerik nach Paris. Leuwerik gesteht ihm der Wahrheit zuwider eine Affäre mit Fischer ein – in Fischers Gegenwart, und der ist verblüfft. Schellow setzt Leuwerik die Koffer vor die Tür …. und Fischer bemüht sich um Leuwerik, fördert ihr Comeback als Sängerin, gewinnt ihre Liebe, traut sich endlich aber nicht und sagt Schellow die Wahrheit. Doch als der seine Frau zurückholen will – er wird nach Tokio versetzt – lehnt sie das ab. Aus Fischer und ihr wird nun doch ein Paar.

Käutner haucht einem Stoff Leben ein, der eine triviale Darstellung hätte erwarten lassen. Käutner tut dies mit einem gescheiten Dialogbuch, einer pointierten Inszenierung und der Besetzung mit O.W. Fischer, einem hochintelligenten Darsteller, dessen exzessve Manierismen das Triviale durchleuchten und der offenkundig auch Ruth Leuwerik, sonst eher hausbacken, befeuert. Sehenswert.

Mit Irene von Meyendorff (Frau des Botschafers), Nikolai Kolin (Sascha), Ingrid van Bergen (Jacqueline), Bum Krüger (Jerome), Ulrich Beiger (Auktionator), Klaus W. Krause (Oberkellner)

Lieder: „Und dann, ja dann“, „Ja und ist denn mein Mund ein Vagabund“, „Warum ist nur mein Herz so dumm“, „Ich kann Dich leider nicht vergessen“, Musik: Franz Grothe, Text: Helmut Käutner.