Berlin – Ecke Schönhauser

Regie:
Gerhard Klein
Autor:
Wolfgang Kohlhaase
Land: DDR
Jahr: 1957
Länge: 78 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin. Ekkehard Schall (Dieter) erscheint bei der Volkspolizei und berichtet vom Tod seines Freundes Ernst-Georg Schwill (Kohle). Beide gehörten zu einer Clique Halbwüchsiger, die sich gewöhnlich an der U-Bahn Ecke Schönhauser trafen. Schall hatte einen Beruf, wollte aber Freiraum statt Partei. Schwill floh sein Zuhause, weil er einen bösen Stiefvater hat. Dazu gehört auch Harry Engel (Karl-Heinz Erdmann), Sohn wohlhabender Eltern mit Fluchtplänen. Er stiehlt Ausweispapiere, die er im Westen der Stadt verkauft. Schall liebt Ilse Pagé (Angela), die Näherin, deren Mutter mit dem verheirateten Abteilungsleiter Anselm Glücksmann liiert ist. Schwill und Schall wollen Engel wegen eines Diebstahls zur Rede stellen – Engel wird bewußtlos, die beiden wähnen ihn tot. Sie fliehen nach West-Berlin. Sie kommen in ein Lager. Schwill stirbt, weil er sich selbst reiseunfähig machen will. Schall geht zurück in den Ostteil der Stadt, zu Pagé.

Portrait von Jugendlichen in Schwierigkeiten, kontaminiert von westlichen Moden. Alles wird ungewöhnlich offen angesprochen für einen Film aus der DDR von damals, und der Film bleibt bis heute attraktiv. Zumindest theoretisch bot der Staat Lösungen an. Sie direkt anzusprechen, vermeidet der Film. Fast wäre er verboten worden – stattdessen wurde er ein grosser Erfolg.Verboten wurde er nur in der Bundesrepublik.

Mit Erika Dunkelmann (Kohles Mutter), Helga Göring (Angelas Mutter), Maximilian Larsen (Kohles Stiefvater), Ingebork Beeske (Frau Erdmann), Siegfried Weiß (Fritz Erdmann), Manfred Borges (Volkspolizist, Dieters Bruder), Raimund Schelcher (Kommissar der Volkspolizei).