Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte des Franz Biberkopf.

Regie:
Phil Jutzi
Autor:
Alfred Döblin
Hans Wilhelm
Karl Heinz Martin
Vorlage:
"Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte von Franz Biberkopf", 1929, R
Autor Vorlage:
Alfred Döblin
Land: D
Jahr: 1931
Länge: 86 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin 1931. Heinrich George (Franz Biberkopf), wird aus der Vollzugsanstalt Berlin-Tegel entlassen, wo er vier Jahre wegen Totschlags an seiner Freundin Ida sass. Er landet in seiner alten Stammkneipe, wo ihn der Gauner Bernhard Minetti (Reinhold) für seine Diebesbande anwerben will und dafür als Lockvogel Maria Bard (Cilly) einsetzt. George lehnt ab, will lieber Strassenverkäufer sein, aber Minetti erschleicht sein Vertrauen und nimmt den nichtsahnenden George auf eine Diebestour mit, wo er Schmiere stehen soll. George macht Rabbatz, ein Polizeiwagen folgt den flüchtenden Gaunern. Minetti wirft George aus dem Auto vor den Polizeiwagen. George wird überfahren und büsst einen Arm ein. George lernt Margarete Schlegel (Sonja, genannt Mieze) kennen – Bard hat mittlerweile einen betuchten Liebhaber. Nun schließt George aktiv Freundschaft mit Minetti und will bei den Diebereien mitmachen. Das tut er und feiert mit dem neuen Geld tüchtig, während Bard Schlegel die Augen über Minetti und Georges Vergangenheit öffnet. Minetti lockt Schlegel unter einem Vorwand nach Finsternwalde, macht sie an, und als sie ablehnt, bringt er sie um, damit sie ihn nicht bei George verrate. Das bekommt Bandenmitglied Gerhard Bienert (Karl) mit. Der besticht schließlich ein Mädchen, gegen Minetti vor Gericht auszusagen. 15 Jahre für Minetti. Georges Privatrache gegen Minetti hat keine Chance. George arbeitet wieder als Händler auf dem Alexanderplatz.

Die legendäre Verfilmung von Döblins Roman ist zwar nach wie vor interessant, weil sie Berlin und seinen Hinterhöfen auf die Pelle rückt. Aber die Unglaubwürdigkeit der betont ‚echten‘ Typen, die mangelnde Schauspielkunst Georges und die konstruierte Handlung des Films beeinträchtigen seine Wirkung deutlich. Mit Realismus hat dies nichts zu tun, aber auch nur bedingt etwas mit Döblins Roman, der für Biberkopf eine nachvollziehbarere, wenn auch fragwürdigere, Entwicklung zeigt.

Mit Albert Florath (Pums), Paul Westermaier (Hentschke, Wirt).

Lieder: „Piep, Piep, der Piepmatz piept“, Musik: Allan Gray, Text: Erik Ernst Schwabach; „Adieu Berlin“, Musik: Allan Gray Text: Alfred Döblin; „Liebe kommt, Liebe geht“, Musik: Allan Gray, Text: Hans Wilhelm