Befreite Hände

Regie:
Hans Schweikart
Autor:
Dr. Erich Ebermayer
Kurt Heuser
Vorlage:
"Befreite Hände", 1938, R
Autor Vorlage:
Erich Ebermayer
Land: D
Jahr: 1939
Länge: 95 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Salzgut im Friesischen. Brigitte Horney (Dürthen) hütet Schafe, wird von Kindern geliebt und schnitzt, wann immer es geht, Holzfiguren. Der junge Referendar Carl Raddatz (Joachim von Erken) kommt aus Berlin zu Besuch aufs väterliche Gut, in seinem Schlepptau die Kunstgewerblerin Olga Tschechowa (Kerstin Thomas). Die verschlossene Horney mag Raddatz, und Tschechowa hält sie für talentiert und lädt sie nach Berlin ein. Horney zögert, sie kommt erst, als Techochowa sie fast vergessen hat und arbeitet in ihrer kunstgewerblichen Herstellung von Serienfiguren. Sie ist frustriert und rebelliert, Tschechowa gibt nach, stellt ihr Arbeitsmittel zur Verfügung. Sie lernt im Konzert, in das Tschechowa sie schickt, Ewald Balser (Professor Wolfram) kennen, einen Freund von Raddatz, der sie fördert. Auch Raddatz sucht ihren Kontakt, begleitet ihn sogar mit auf eine Reise nach Italien. Dort treffen sie den überraschten Balser, der fürchtet, Horney könnte die Kunst aufgeben. Raddatz will Horney heiraten – Eifersucht zwischen beiden Männern. Horney gibt Raddatz einen Korb. Sie geht zu Balser ins Atelier, lebt ihrer bildhauerischen Leidenschaft. Balser bemerkt zu Raddatz, Horney brauche keinen von ihnen, könne es aber eher mit Balser aushalten.

Horneys natürliche Sprödigkeit wird in diesem Film noch überhöht. Ein Kult für weibliche Genies war dem Kino des dritten Reichs fremd, aber Horney eignet sich dafür bestens und Balser war der richtige Partner. Raddatz, ein Protagonist damaliger Männlichkeit, erweist sich in seiner Rolle als kunstferner Durchschnitt. Autor Ebermayer hatte aus Gründen, die damals gefährlich waren, nichts mit der Ehe am Hut. Sein Stoff balanciert zwischen Nähe und Ferne zum System.

Mit Eduard von Winterstein (von Erken), Luise Hohorst (Tante Matilde), Joachim Pfaff (Jens), Paul Dahlke (Thomson), Hedwig Wangel (Frau Steinmann, Zimmerwirtin), Erika Helmke (Carla).

Salzgut in the Frisian. Brigitte Horney (Dürthen) tends sheep, is loved by children and carves wooden figures whenever she can. The young legal trainee Carl Raddatz (Joachim von Erken) comes from Berlin to visit his father’s estate, with the artisan Olga Tschechowa (Kerstin Thomas) in tow. The reserved Horney likes Raddatz, and Tschechowa thinks she is talented and invites her to Berlin. Horney hesitates, she only comes when Techochowa has almost forgotten her and works in her arts and crafts production of serial figures. She is frustrated and rebels; Tschechowa gives in, provides her with working materials. She meets Ewald Balser (Professor Wolfram), a friend of Raddatz’s who encourages her, at the concert Tschechowa sends her to. Raddatz also seeks her contact, even accompanying him on a trip to Italy. There they meet the surprised Balser, who fears Horney might give up art. Raddatz wants to marry Horney – jealousy between the two men. Horney turns Raddatz down. She goes to Balser’s studio, lives out her sculptural passion. Balser remarks to Raddatz that Horney doesn’t need either of them, but could rather stand it with Balser.

Horney’s natural brittleness is heightened in this film. A cult for female geniuses was alien to the cinema of the Third Reich, but Horney is ideally suited for it and Balser was the right partner. Raddatz, a protagonist of masculinity at the time, proves to be average in his role, far removed from art. Author Ebermayer had nothing to do with marriage for reasons that were dangerous at the time. His material balances between closeness and distance to the system.