Beaumarchais – der Unverschämte

Paris, 1773. Bei Fabrice Luchini (Pierre Augustin Caron de Beaumarchais), dem Schriftsteller und Multitalent, bewirbt sich auf Veranlassung Voltaires der junge Manuel Blanc (Paul Philipe Gudin), den Luchini als Sekretär einstellt. Luchini ist in einen Prozess verwickelt, den er als Mittel benutzt, um das Parlament und den Ankläger Jean Yanne (Goezman) als korrupt darzustellen. Das gelingt, das Volk ist auf Luchinis Seite, aber er wird verurteilt. Doch König Michel Serrault (Louis XV) entsendet Luchini nach England, wo er einem unzuverlässigen Gesandten Frankreichs, Claire Nebout (Chevalier d’Eon), ein Dokument entlocken soll, das leichtfertige Angriffspläne Frankreichs gegen England enthüllt. In England erfährt Luchini vom Tod des Königs und wird wegen Kontakten zu den rebellischen Amerikanern verhaftet. Der neue König Dominique Besuchard (Louis XVI) erwirkt Luchinis Freiheit und lässt ihn inoffiziell die Amerikaner mit Waffen unterstützen, was zu Luchinis Ruin führt, da ihm die Waffen niemand bezahlt. Eine Fortsetzung des ‚Barbier von Sevilla‘, die Luchini schreibt, wird ein Triumph, führt aber erneut zu seiner Verhaftung, bis der König ihn begnadigt und das Stück wieder erlaubt.

Komplex im Charakter seines Helden, der Höfling und Rebell, Idealist und kühler Rechner zugleich war; mit Begabung gemacht, aber sehr episodisch. Die oft geistreichen Dialoge sind Beaumarchais, des Verfechters des Urheberrechts, würdig und sie gemahnen an die nicht aufgeführte Vorlage von Guitry, des Meisters der Darstellung französischer Vergangenheit. Mit grossem Aufwand gemacht.

Mit Sandrine Kimberlain (Marie Thér?se), Jacques Weber (Duc de Chaulnes), Michel Oiccoli (Prince de Cont9; Jean Francois Balmer (Sartine), Axelle Lafont (Mariette Lejai), Florence Thomassin (Marion Menard), Jean Claude Brialy (Abt), Murray Head (Lord Rochford).