Barcarole

Regie:
Gerhard Lamprecht
Autor:
Gerhard Menzel
Land: D
Jahr: 1935
Länge: 86 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Venedig 1911. Lebemann Gustav Fröhlich (Eugen Colloredo) aus Prag lässt auf dem Barcarole-Fest im Palazzo Loredan seine bisherige Geliebte Hilde Hildebrand (Lena Ludovisca) abblitzen. Der Mexikaner Willy Birgel (Alfred Zubaran) liest in Fröhlichs Gesicht das „Agent psychique“, das einen nahen Tod kündet. Fröhlich will mit russischem Roulette beweisen, dass daran nichts ist und wettet, daß er noch in dieser Nacht dessen Ehefrau Lida Baarova (Giacinta) beiwohnen werde, die als tugendhaft gilt und mit Birgel im Streit lebt. Gewinnt er, hat er im morgendlichen Duell gegen Birgel den ersten Schuß, verliert er, schießt der gefürchtete Schütze Birgel zuerst. Auf dem Fest in den Kanälen landet Fröhlich in Baarovas Barke, und er gewinnt in dieser Nacht nur ihre Liebe, nicht ihren Körper. Er verliebt sich ebenfalls – zum ersten Mal in seinem Leben. Am Morgen verkündet er, dass er die Wette verloren habe. Das Duell findet sofort statt, und Birgel erschiesst Fröhlich…

Spielt in einer Nacht in Venedig, und im Titelvorspann steht der Untertitel: „Liebesnacht, Du schöne Nacht“, der Beginn der Barcarole Offenbachs, die Pate stand. Die griechische Tragödie, in der die Hauptfigur ihr Schicksal rasch erkennt, ist von Menzel, einem der begabtesten Autoren der Nazizeit, geschickt ersonnen und von Lamprecht in klaustrophobisch enger Kulisse (die Szenen aussen sind enger als die Szenen in geschlossenen Räumen) in Szene gesetzt worden. Birgel, am Anfang seiner Filmkarriere, spielt noch einen Bösewicht und Lida Baarova in ihrer ersten deutschen Filmrolle ist ein gutaussehender, aber durchschnittlicher Katalysator für das Geschehen.

Mit Elsa Wagner (Elvira) Will Dohm (Manuel Motta), Hubert v. Meyerinck (Fürst Lopuchin, genannt Lexi), Emilia Unda (die Wirtin).

In 1911 Venice, bon vivant Gustav Fröhlich (Eugen Colloredo) from Prague rejects his former lover Hilde Hildebrand (Lena Ludovisca) at the Barcarole festival in Palazzo Loredan. The Mexican Willy Birgel (Alfred Zubaran) reads the „agent psychique“ in Fröhlich’s face, signalling an imminent death. Fröhlich wants to prove that there is nothing to it by playing Russian roulette and bets that he will join his wife Lida Baarova (Giacinta), who is considered virtuous and is at odds with Birgel, that very night. If he wins, he has the first shot in the morning duel against Birgel; if he loses, the dreaded marksman Birgel shoots first. At the festival in the canals, Fröhlich ends up in Baarova’s barque, and that night he only wins her love, not her body. He also falls in love – for the first time in his life. In the morning, he announces that he has lost the bet. The duel takes place immediately, and Birgel shoots Fröhlich…

Set on a night in Venice, the subtitle in the title credits reads: „Liebesnacht, Du schöne Nacht“, the beginning of Offenbach’s Barcarole, which was the inspiration for the film. The Greek tragedy, in which the main character quickly realises her fate, was skilfully devised by Menzel, one of the most gifted authors of the Nazi era, and staged by Lamprecht in a claustrophobically tight setting (the outdoor scenes are tighter than the scenes in closed rooms). Birgel, at the beginning of his film career, still plays a villain and Lida Baarova, in her first German film role, is a good-looking but average catalyst for the action.