Aus dem Tagebuch eines Frauenarztes

Regie:
Werner Klingler
Autor:
Peter-Martin Deusel
Land: BRD
Jahr: 1959
Länge: 80 min.
Format: 1,66 : 1
schwarz-weiß

Berlin, Februar 1959. Nach einem Faschingsball wird die junge Angelika Meissner (Erika Hansen) im Auto bedrängt und springt heraus. Sie wird in die ‚Wald-Klinik‘ eingeliefert, wo Chefarzt Rudolf Prack (Dr. Brückner) die Schwerverletzte operiert. Prack wird von seinen Patienten geliebt. Er geht sogar mit Ex Patientin Ellen Schwiers (Ursula Callwey), einer Bühnenbildnerin, aus, doch als er trotz Verführungskünsten in die Klinik zurückmusss, rastet sie aus. Er lässt sich verleugnen, doch sie begibt sich als Patientin wieder zu ihm. Sie will ihn ins Krankenbett zerren; er wehrt sich. Wutentbrannt fährt sie heim; ihr ungeliebter Freund Richard Häußler (Rudi Baum) zeigt Prack an. Er wird wegen der ‚Zudringlichkeit‘ öffentlichkeitswirksam angeklagt. Meissners Schwester, Rechtsanwältin Marianne Hold (Eva Hansen) übernimmt Pracks Verteidigung. Schwiers hält ihre Lügengeschichte aufrecht, gesteht jedoch Häußler privat, daß sie nur aus Rache handelt. Hold kann ihre Vereidigung nicht verhindern, doch Meissner bekommt mit, wie Häußler ihr im Gerichtsflur Vorhaltungen macht. Häußler muss erneut aussagen. Schwiers flüchtet erregt, wird tödlich überfahren. Prack wird freigesprochen.

Einerseits bedient der Film gängige Klischees bis zum Exzess, ist in den grossen Handlungssträngen und im Spiel Kolportage. In den kleinen Seitendialogen freilich versöhnt er einen und produziert eine Metawahrheit der Volksstimme. Die Musik wirkt, obwohl es dafür einen Credit gibt, wie Schallplattenuntermalung, bei Auftritten der haltlosen Ellen Schwiers wird stets ‚Petite Fleur‘ aufgelegt. Schauspielerisch, Prack mag durchgehen, eher in den kleinen Nebenrollen erträglich. Ein Frauenarzt ist Prack übrigens nicht, nur Chefarzt einer Frauenklinik.

Mit Dorothea Wieck (Sabine Hennemann, Nachtschwester), Manfred Grothe (Rudolf Kilian, Assistenzarzt,), Günther Meisner (Rott, Oberarzt), Albert Bessler (Gerichtsvorsitzender), Rolf Moebius (Georg Callwey), Kunibert Gensichen (Staatsanwalt Stammer), Walter Bluhm (Mägerlein, Pförtner), Kathrin Schaake (Anni Kunz), Ruth Diehl (Schwester Anneliese), Sybil Rares (Patientin Kaller).