Augen ohne Gesicht

Originaltitel:
Les yeux sans visage
Occhi senza volto
Alternativtitel:
Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff
Regie:
Georges Franju
Autor:
Pierre Boileau
Thomas Narcejac
Jean Redon
Claude Sautet
Georges Franju
Pierre Gascar
Vorlage:
"Les yeux sans visage", 1959, R
Autor Vorlage:
Jean Redon
Land: F-I
Jahr: 1960
Länge: 80 min.
Format: 1,66 : 1
schwarz-weiß

Paris 1959. Als die Leiche eines jungen Mädchens aus der Seine geborgen wird, identifiziert sie der Chirurg Pierre Brasseur (Prof. Genessier, in einer deutschen Fassung: Dr. Rasanoff) als seine Tochter Edith Scob (Christiane Genessier). Scop war bei einem Unfall, den Brasseur verschuldet hatte, entstellt worden. In Wahrheit aber lebt Scop in Brasseurs Villa und dessen Verlobte Alida Valli (Louise) fängt Mädchen ein, mit deren Gesichtshaut Brasseur seiner Tochter ein neues Gesicht transplantieren möchte. Daran ist das Mädchen gestorben, das in der Seine trieb. So stirbt auch das nächste Opfer, die Schweizerin Juliette Mayniel (Edna Grüberg – in der deutschen Fassung: Gruber). Aber stets misslingen die Operationen und Scob stösst die Gesichtshaut wieder ab. Der Polizeiinspektor Alexandre Rignault (Parot) schöpft Verdacht und benutzt die junge Ladendiebin Béatrice Altariba (Paulette Mérodon) als Lockvogel. Auch sie landet in der Villa. Aber Scop packt das Mitleid. Sie befreit Altariba, tötet Valli, lässt die Hunde auf Brasseur los, die ihn zerfleischen.

Die ruhige, sachliche Schilderung eines egomanischen Schuldkomplexes und seiner Folgen – allerdings mit recht expliziten Schreckensbildern der Operationen an der Gesichtshaut. Anleihen bei „The Most Dangerous Game“, der Jagdfieber auf Menschen schildert, tun ihr übriges. Doch die ernste, poetische Kraft der Bilder von Franju überlagern solche Elemente der Handlung. Der Film hatte es schwer bei der Kritik und ist bis heute nicht oft zu sehen.

Mit François Guérin (Dr. Jacques Vernon), Claude Brasseur (ein Inspektor), Michel Etchevery (Dr. Lherminier, Arzt).