Augen der Angst
Jahr: 1960
Länge: 93 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe
London 1961. Der Kameramann Karlheinz Böhm (Mark Lewis) filmt, wie er eine Prostituierte mit dem Messer im Bein seines Kamerastativs ersticht, wie Scotland Yard die Leiche abtransportiert. Er photographiert Mädchen für den Zeitungsladen-Besitzer Bartlett Mullins (Mr. Peters). Im Filmatelier ersticht er auf dem abgeschlossenen Set die Komparsin Moira Shearer (Vivian, genannt „Bill“). Zuhause freundet er sich mit Anna Massey (Helen Stephens) an, der Tochter seiner Mieterin Maxine Audley (Mr. Stephens). Ihr vertraut er an, sein verstorbener Vater habe ihn zu Experimenten mit der Angst benutzt. Massey wird angesichts filmischer Dokumente dazu, die er ihr zeigt, unwohl. Böhm filmt die Ermittlungen im Studio, die Jack Watson (Chefinspektor Gregg) und Nigel Davenport (Sergeant Miller) vornehmen. Die lassen Böhm beschatten; als er sein Kiosk-Modell Pamela Green (Milly) ersticht, stürmt die Polizei sein Wohnhaus. Er filmt seinen eigenen Selbstmord.
Böhm wirkt sympathisch, ist ein Opfer. In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit überschritt das die Grenze von Spekulation zum Tabubruch; der Regisseur wurde abgestraft. Der Film ist indes nicht so schlecht, wenn auch kein verkanntes Meisterwerk. Die psychologisierende Neurosenerklärung ist schwach, die Darstellung der Gefühlskälte stark, auch des Versuchs, sie in einer zärtlichen Bindung an die junge Bibliothekarin zu überwinden, die Hilfe in der Welt der Bilder braucht. Am stärksten aber ist die Darstellung des seherischen Voyeurismus der blinden Trinkerin, der Mutter der Bibliothekarin.
Mit Esmond Knight (Arthur Baden), Michael Goodliffe (Don Jarvis), Shirley Ann Field (Diane Ashley), Brenda Bruce (Dora), Martin Miller (Dr. Rosan), Michael Powell (Mr. Lewis), Brian Wallace (Tony), Miles Malleson (Kunde im Zeitungsladen).