Atlantic

Regie:
Ewald André Dupont
Autor:
Ewald André Dupont
Vorlage:
"The Berg", 1929, St
Autor Vorlage:
Ernest Raymond
Land: GB
Jahr: 1929
Länge: 110 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Atlantischer Ozean. Während die Passagiere erster Klasse feiern und die Offiziere unter Kapitän Philipp Manning (von Oldenburg) zwar auf der Hut vor Eisbergen sind, sich angesichts südlicher Route aber sicher wähnen, kollidiert das Schiff mit einem Eisberg. Die Besatzung sagt den Passagieren zunächst nicht die Wahrheit und täuscht eine Übung vor, aber Georg August Koch (Lersner, 2. Offizier) informiert den an den Rollstuhl gefesselten Schriftsteller Fritz Kortner (Heinrich Thomas), das Schiff werde in drei Stunden sinken. Kortner gibt die Nachricht nach und nach an seine Reisegefährten weiter. Die sind noch in ihren persönlichen Problemen befangen und erfassen erst allmählich die Dimension des Geschehens. Sie sehen sich damit konfrontiert, dass die Rettungsboote nur für Frauen und Kinder reichen. Der junge Franz Lederer (Peter) kommt noch in ein Boot und hat eine Chance, seine Frau Lucie Mannheim (Monica) in einem anderen Boot wiederzufinden. Die alte Elsa Wagner (Anna Thomas) zieht es vor, mit ihrem Mann Kortner unterzugehen. Die Kapelle spielt; die Passagiere beten, das Schiff sinkt.

Das Verdienst dieses Films ist nicht, wie er als erster deutschsprachiger langer Tonfilm mit Geräuschen oder Sprache umgeht, sondern wie eindrucksvoll er in seiner Archaik den Mikrokosmos der Passagiere mit dem Makrokosmos der Naturgewalt konfrontiert. Basiert auf einem Stück, das im März 1929 im Londoner experimentellen Q-Theatre aufgeführt wurde. Die wahrscheinlich beste Dramatisierung des Untergangs der „Titanic“ am 15. April 1912.

Mit Heinrich Schroth (Harry von Schröder), Julia Serda (Clara von Schröder), Elfriede Borodin (Betty von Schröder), Hermann Valentin (Dr. Holtz), Willi Forst (Poldi), Theodor Loos (Pastor Wagner); Georg John (Wendt, Thomas‘ Butler), Syd Crossley (Funker).

Lied: „Es wird ein Wein sein“, Text und Musik: Ludwig Gruber, Josef Hornig