Arzt aus Leidenschaft
Jahr: 1936
Länge: 80 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin 1936. Auf der Rückfahrt von einem Ball fährt Arthur Schröder (Werner Kreyser) seine Verlobte Karin Hardt (Elisabeth Oldewig) betrunken heim und verursacht einen Unfall, bei dem Hardt schwer verletzt wird. Chirurg Albrecht Schönhals (Dr. Wolfgang Felgentreu) operiert sie. Zwischen beiden funkt es, aber Schönhals arbeitet intensiv an einem Mittel gegen Blutvergiftung und ist auch persönlich unzugänglich. Hardt will herausfinden, was ihn bedrückt. Carl Dannemann (Wolfgang Felgentreu), Namensvetter, mit dem er vor 10 Jahren die Papiere tauschte, ist aus Amerika zurückgekehrt und sucht Schoenhals auf. Schönhals konnte seinerzeit aus Geldnot kein Abitur machen und bestand mit Dannemans Papieren das Staatsexamen. Hardt findet heraus, dass die Chemiefabrik von Schröders Vater schlecht dasteht. Sie will sie mit Schoenhals‘ ‚Serum AS 101′ retten. Schönhals infiziert sich mit Streptokokken, macht dann mit seinem Serum einen erfolgreichen Selbstversuch. Durch Dannemanns Tod und Schönhals‘ Selbstanzeige kommt auf, daß Schönhals kein Abitur hat. Er wird angeklagt, aber das Verfahren wird eingestellt. Er kann Hardt heiraten und wird in Schröders Fabrik die Serumsproduktion überwachen.
Aus einem Gebrauchsroman machte Zerlett einen schauspielerlastigen Gebrauchsfilm, der eine Ständegesellschaft zeigt und unter dessen Handlungsträgern es keine Bösen gibt – höchstens menschliche Schwächen. Die Referenz vor dem Nazi-Regie in der Gerichtsverhandlung, in welcher der Richter das ‚gesunde Volksempfinden‘ bemüht, hat mit dem Rest des Films nichts zu tun. Sie wäre unnötig gewesen.
Mit Otto Wernicke (Geheimrat Grimm, Chefarzt), Hans Söhnker (Dr. Wüstefeld), Gerda Maurus (Hilde Walters, Schwester), Joe Stoeckel (Krankenwärter Engel), Eva Tinschmann (Schwester Berta Schwarm), Josef Eichheim (Pfleger Friedrich), Franz Weber (Justizrat Dr. Oldewig), Hans Mierendorf (Direktor Kreyser), Curt Lucas (Dr. Hagemann, Staatsanwalt).