Arzt aus Leidenschaft

Regie:
Hans H. Zerlett
Autor:
Hans H. Zerlett
Vorlage:
"Der Arzt aus Leidenschaft", 1935, R
Autor Vorlage:
Karl Unselt
Land: D
Jahr: 1936
Länge: 80 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin 1936. Auf der Rückfahrt von einem Ball fährt Arthur Schröder (Werner Kreyser) seine Verlobte Karin Hardt (Elisabeth Oldewig) betrunken heim und verursacht einen Unfall, bei dem Hardt schwer verletzt wird. Chirurg Albrecht Schönhals (Dr. Wolfgang Felgentreu) operiert sie. Zwischen beiden funkt es, aber Schönhals arbeitet intensiv an einem Mittel gegen Blutvergiftung und ist auch persönlich unzugänglich. Hardt will herausfinden, was ihn bedrückt. Carl Dannemann (Wolfgang Felgentreu), Namensvetter, mit dem er vor 10 Jahren die Papiere tauschte, ist aus Amerika zurückgekehrt und sucht Schoenhals auf. Schönhals konnte seinerzeit aus Geldnot kein Abitur machen und bestand mit Dannemans Papieren das Staatsexamen. Hardt findet heraus, dass die Chemiefabrik von Schröders Vater schlecht dasteht. Sie will mit Schoenhals‘ ‚Serum AS 101′ helfen. Schönhals infiziert sich mit Streptokokken, macht dann mit seinem Serum einen erfolgreichen Selbstversuch. Durch Dannemanns Tod und Schönhals‘ Selbstanzeige kommt auf, daß Schönhals kein Abitur hat. Er wird angeklagt, aber das Verfahren wird eingestellt. Er kann Hardt heiraten und wird in Schröders Fabrik die Serumsproduktion überwachen.

Aus einem Gebrauchsroman machte Zerlett einen schauspielerlastigen Gebrauchsfilm, der eine Ständegesellschaft zeigt und unter dessen Handlungsträgern es keine Bösen gibt – höchstens menschliche Schwächen. Die Referenz vor dem Nazi-Regime in der Gerichtsverhandlung, in welcher der Richter das ‚gesunde Volksempfinden‘ bemüht, hat mit dem Rest des Films nichts zu tun. Sie wäre unnötig gewesen.

Mit Otto Wernicke (Geheimrat Grimm, Chefarzt), Hans Söhnker (Dr. Wüstefeld), Gerda Maurus (Hilde Walters, Schwester), Joe Stoeckel (Krankenwärter Engel), Eva Tinschmann (Schwester Berta Schwarm), Josef Eichheim (Pfleger Friedrich), Franz Weber (Justizrat Dr. Oldewig), Hans Mierendorf (Direktor Kreyser), Curt Lucas (Dr. Hagemann, Staatsanwalt).

On his way home from a ball, Arthur Schröder (Werner Kreyser) drives his fiancée Karin Hardt (Elisabeth Oldewig) home drunk and causes an accident in which Hardt is seriously injured. Surgeon Albrecht Schönhals (Dr Wolfgang Felgentreu) operates on her. There is a spark between the two, but Schönhals is working intensively on a remedy for blood poisoning and is also personally unapproachable. Hardt wants to find out what is bothering him. Carl Dannemann (Wolfgang Felgentreu), namesake with whom he exchanged papers 10 years ago, has returned from America and seeks out Schoenhals. Schoenhals was unable to take his school-leaving exams at the time due to lack of money and passed the state exams with Dannemann’s papers. Hardt finds out that Schroeder’s father’s chemical factory is in bad shape. She wants to help with Schoenhals‘ ‚Serum AS 101′. Schoenhals becomes infected with streptococci, then makes a successful self-experiment with his serum. Through Dannemann’s death and Schoenhals‘ self-disclosure, it comes to light that Schoenhals does not have a high school diploma. He is charged, but the case is dropped. He is able to marry Hardt and becomes a supervisor of serum production in Schröder’s factory.

Zerlett turned a novel of convenience into an actor-heavy movie of convenience that shows a society of the classes and among whose protagonists there are no bad guys – at most human weaknesses. The reference to the Nazi regime in the trial, in which the judge invokes ‚common sense‘, has nothing to do with the rest of the film. It would have been unnecessary.