Anton, der Zauberer

Mark Brandenburg. Summarisch wird der Werdegang des Autoschlossers Ulrich Thein (Anton Grubske) gezeigt, der nach seinem Einsatz in Afrika im 2. Weltkrieg mit allen dealt und so statt Gefangenschaft aus Schrott Autos und Traktoren macht. Er heiratet Anna Dymna (Liesl Rostig), eine Pietistin, aber seine finanzielle Muse ist seine Geliebte, die Gastwirtstochter Barbara Dittus (Sabine Heller) vom „verwunschenen Ritter“. Zunächst arbeitet er redlich, dann lebt er von Anzahlungen, bringt eine Million zur Seite, an der Steuer vorbei, deponiert sie in Westberlin. Er gibt Dittus (Sabine) eine Vollmacht. Er kommt hinter Gitter, die Maurer wird gebaut, Dittus lebt fröhlich mit seinem Geld in der Schweiz. Doch Thein wird im Gefängnis zum Aktivisten. Nach der Entlassung managed er das Ersatzteillager einer Traktorenfabrik, beschafft das Unmögliche, freundet sich mit Dezsö Geres (Istvan) an, der in Ungarn Ähnliches tut. Er verzichtet auf das Geld in der Schweiz zugunsten der Stadt; doch nach Dittus‘ Tod ist da noch ihre Lebensversicherung und ein Chevrolet, der zu ihm wandert. Den versenkt er in der Schrottpresse. Obwohl die Ärzte ihn gewarnt haben, regt er sich auf und trinkt. Er stirbt. Alle Trauerreden preisen ihn.

Milde Satire auf die DDR-Version des Nachkriegsschiebers, der vorbei an allem ordentlichen Gebahren Geld macht – mit der überraschenden Erkenntnis dass ergebnisorientiert dieser Typ in der DDR Mangelwirtschaft eine fast staatstragende Funktion bekommen konnte. Der Film ist darin erfolgreich, gerade eben noch so auf die offizielle Linie, wie sie fürs Publikum aussehen sollte, zu kommen und entwickelt ein Feeling, als hätte es keine Mauer und Staatsgrenze gegeben.

Mit Erwin Geschonneck (Vater Grubske), Marina Krogull (Ille), Erik S. Klein (Produktionsdirektor Schröder), Marianne Wünscher (Grubskes Verteidigerin), Jessy Rameik (Bürgermeisterin), Ralph Borgwardt (Leiter der Haftanstalt).