Anonymus

Originaltitel:
Anonymous
Regie:
Roland Emmerich
Autor:
John Orloff
Land: USA-BRD
Jahr: 2011
Länge: 125 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

London ca. 1600. Der Theaterautor Sebastian Armesto (Ben Johnson) versteckt eine grosse Zahl von Manuskripten in einem Theater. Soldaten verfolgen ihn, setzen das Theater in Brand und nehmen ihn fest. Sie befragen ihn und eine Rückblende erzählt, wie ihn Rhys Ifans (Edward de Vere, 17. Earl of Oxford) ihn engagieren wollte, seinen Namen für die Aufführung der Stücke herzugeben, die Ifans geschrieben hatte. Doch fast zufällt übernahm diese Rolle der junge, eitle Schauspieler Rafe Spall (William Shakespeare), der zwar lesen, aber nicht schreiben konnte. In weiteren Rückblenden erfahren wir, dass Ifans das Schreiben aufgeben musste, als er David Thewlis (William Cecil, Lord Burleigh), dem Ratgeber von Königin Joely Richardson (Königin Elizabeth I, in jungen Jahren), sein Vormund wurde. Er muss auch dessen Tochter Helen Baxendale (Ann De Vere) heiraten und Richardson, die mit dem jungen Autor eine Affäre hatte, verbannt ihn vom Hofe. Spall wird immer berühmter. Xavier Samuel (Earl of Southhampton), der nicht weiss, dass er Richardsons und Ifans illegitimer Sohn ist, schließt sich dem Aufstand von Sebastian Reid (Earl of Essex) gegen Vanessa Redgrave (Königin Elizabeth in älteren Jahren) an. Reid wird hingerichtet, Samuel verschont. Ifans erfährt, dass er selbst auch ein Sohn der Königin ist. Die stirbt, Der Schotte James Clyde (James I) besteigt den Thron. Auch Ifans stirbt, aber seine Urheberschaft an den Stücken bleibt geheim.

Die Qualitäten von „Anonymus“ liegen nicht in seinem Drehbuch. Es verschachtelt sich ohne Not in einer Folge von Zeitsprüngen, die das Verständnis unnütz erschweren. Emmerich hat das nicht in den Griff bekommen. Theorien zur Urheberschaft der Texte, die unter dem Namen ‚Shakespeare‘ bekannt sind, mag man diskutieren – erwiesen ist nichts. Aber die Herkunft Oxfords und manches weitere ist Geschichtsklatsch. Doch optisch, in der Darstellung des alten London, und darstellerisch ist einiges geboten. Das Bild von oben auf die vereiste Themse, auf der Tausende beim Tode von Elisabeth I. wandern, bleibt haften.

Mit Edward Hogg (Robert Cecil), Jamie Campbell Bower (der Junge Edward de Vere), Paolo De Vita (Francesco), Trystan Gravelle (Christopher Marlowe), Robert Emms (Thomas Dekker), Tony Way (Thomas Nashe), Julian Blach (Captain Richard Pole), Derek Jacobi (Sprecher des Theaterprologs in New York).