Anna Karenina
Jahr: 2012
Länge: 125 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe
Moskau 1874. Keira Knightly (Anna Karenina) gelingt es, ihre Schwägerin Kelly Macdonald (Dolly) mit ihrem Ehemann Matthew Macfayden (Oblonski), einem Philanderer, zu versöhnen. MacDonalds jüngere Schwester Alicia Vikander (Kitty) möchte auf einem Ball den stattlichen Aaron Taylor-Johnson (Graf Wronski) erobern, doch der hat nur Augen für Knightly – allen fällt es auf. Als Knightly zurück nach St. Petersburg und ihrem Mann Jude Law (Karenin), einer Stütze der Regierung, fährt, folgt er ihr. In Petersburg wird sie Taylor-Johnsons Geliebte. Die Gesellschaft bekommt das mit. Law möchte einen Skandal vermeiden. Knightly will die Scheidung, aber ihren kleinen Sohn nicht aufgeben. Sie wird todkrank; Law vergibt ihr. Doch die Affäre mit Taylor-Johnson geht weiter. Als sie mit ihm lebt, wird sie gesellschaftlich geächtet; zudem sorgt sie sich um seine Treue. Ihr Zustand wird immer labiler. Sie wirft sich unter einen Zug.
Die Distanz ist gross zu den Zeiten, die dargestellt werden, und Stoppard und Wright wählten eine kühne, aber endlich befriedigende Darstellung: nicht Gesellschaftskritik, nicht individuelles tragisches Schicksal, sondern eine große Theater-Bühne, die bei den wechselnden Szenen stets erhalten bleibt. Eine Außenperspektive auf den Kosmos des russischen Kaiserreiches. Dieser gute Ansatz wird gestützt durch das Brillieren der meisten Darsteller. Die wahrscheinlich beste, und eigenständigste der Verfilmungen von Tolstois Roman.
Mit Domhnall Gleeson (Levin), Ruth Wilson (Prinzessin Betsy Twerskoi), Olivia Williams (Gräfin Wronski), Emily Watson (Gräfin Lydia Iwanowna), Tannishtha Chatterjee (Mascha Oblonski), Michelle Dockery (Prinzessin Miakaja).