Anna Karenina
Jean Anouilh
Guy Morgan
Jahr: 1948
Länge: 102 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Moskau 1875. Vivien Leigh (Anna Karenina) ist von St. Petersburg angereist, um ihrem Bruder Hugh Demptster (Stephan Oblomsky) beizustehen, als ihn seine Frau Mary Kerridge (Dolly Oblonsky) zu verlassen droht. Dabei hat sie Kieron Moore (Graf Wronski) kennengelernt, der sie bedrängt. Sie flieht zurück nach Petersburg, aber Moore folgt ihr; es entsteht eine Beziehung, auch, weil Leighs Ehemann, der Pflichtmensch Ralph Richardson (Alexei Karenin) sie vernachlässigt. Als die Beziehung offenkundig wird, betreibt Richardson die Scheidung; er nimmt sie zurück, als Leigh todkrank wird. Doch Leigh verlässt ihn nun offiziell und reist für Monate mit Moore nach Venedig. Nach der Rückkehr nach Russland wird Leigh in Petersburg von der Gesellschaft geächtet; sie flieht mit Moore nach Moskau. Als er noch einmal nach St. Petersburg zurückmuss, fühlt sie sich von ihm verlassen und lässt sich von einem Zug überfahren.
Psychologisch subtiler angelegt als der Film der Garbo von 1935, wird Leigh in ihrer Schwäche ambivalent gezeigt und ihr Mann Karenin nicht vollständig unsympathisch. An der Ausstattung wurde nicht gespart. Der Film ist nicht „langweilig“, wie oft gesagt wird, zumindest gilt das für die deutsche Fassung von 93 (TV) Minuten. Bei der Premiere wäre die TV-Länge 134 Minuten gewesen, später gekürzt auf 118 Minuten. Tolstojs Werk ist für alle Längen gut und Duvivier wird ihm gewiss gerechter als Clarence Brown.
Mit Sally Ann Howes (Kitty Scherbatzky), Niall McGinnis (Lewin), Martita Hunt (Prinzessin Betty Twerski), Helen Haye (Gretchen Wronski), Gino Cervi (Enrico), Therese Giehse (Marietta)