Anna Favetti

Regie:
Erich Waschneck
Autor:
Walter von Hollander
Vorlage:
"Licht im dunklen Haus", 1937, R
Autor Vorlage:
Walter von Hollander
Land: D
Jahr: 1938
Länge: 95 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Lüneburg. Der Architekt Mathias Wieman (Mathias Wieman) gewinnt einen Preis für Stadtplanung. Plötzlich umschwärmen ihn alle und selbst seine nach 6 Jahren Ehe in Scheidung in Berlin lebende Frau Gina Falckenberg (Irene Hemmsteet) ist begierig, wieder Kontakt aufzunehmen. Doch Wieman fährt erst einmal über Weihnachten nach St. Moritz. Dort bekommt er wegen der Eishockey-Meisterschaft kein Zimmer und nimmt Privatquartier im einsamen ‚Favetti-Haus‘. Dort lebt Brigitte Horney (Anna Favetti) lebt einsam mit ihren Eltern Friedrich Kayßler und Maria Koppenhöfer. Falckenberg reist ihm nach und trifft auf ihren Bekannten Karl Schönböck (Kingston), einen Eishockey-Spieler, der mit seinen ‚Manitoba Tigers‘ gegen die finnische Mannschaft spielt. Wieman beobachtet, dass Kayßler noch immer auf seinen im ersten Weltkrieg verschollener Sohn wartet, der auf Seiten der Italiener gekämpft hat. Das belastet die ganze Familie. Wieman, der zu Horney eine Bindung entwickelt, forscht nach und stellt schnell fest, dass der Sohn tot ist, was Koppenhöfer immer wußte. Falckenberg fertigt er energisch ab. Sie tröstet sich mit dem Hockey-Team. Wieman klärt Kayßler auf. Er kehrt nach Lünebürg zurück und erhält an Sylvester einen Anruf von Kayßler und Horney….

Wieman und Horney sind die Idealbesetzung für diesen hochbürgerlichen Versuch, die Folgen des ersten Weltkriegs zu bewältigen und, bei fortdauernder Melancholie, eine Art Zukunftsperspektive zu formulieren. Dabei entsteht der einzig peinliche Moment des Films, als Wieman und Horney gemeinsam den Blick aus dem Häuschen träumen. Der spätere Lebensratgeber Walter von Hollander, kein Nazi, bietet den notwendigen Ernst auf, ohne die fröhlichere Fraktion, vertreten durch die in Scheidung lebende Ehefrau, zu stark zu diffamieren. Eine Fehlbesetzung ist Karl Schönböck als kanadischer Eishockeyspieler, dessen Hintergrund offen bleibt, flankiert von Beppo Brem als Kanadier, der vorsichtshalber kein Wort sagen darf.

Mit Elsa Wagner (Frau Geheimrat Stetius), Franz Schafheitlin (Dr. Thom), Jeannette Bethge (Bertha), Rolf Wernicke (Rundfunkreporter), Paul Bildt (Dr. Fister, Notar), Beppo Brem (Billy Blake), Hubert von Meyerinck (Hotelgast).

Lied: „Tom-morrow, my Baby“, Musik: Werner Eisbrenner, Text: Günter Neumann