Andreas Schlüter
Herbert Maisch
Jahr: 1942
Länge: 109 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin, ca. 1700. Bei einer Feier zu Ehren des Kurfürsten Theodor Loos (Friedrich III) macht sich der Bildhauer Heinrich George (Andreas Schlüter) durch offene Worte über Loosen’s Beamte unbeliebt. Dennoch bekommt er den Auftrag, ein Denkmal für Loos‘ zu schaffen. Und weil er Bildhauerei und Baukunst in sich vereinigt, wird er Hofarchitekt und soll das Berliner Schloss erweitern. Dass sein Kollege Ernst Fritz Fürbringer (Baron Johann Friedrich Eosander) währenddessen das Charlottenburger Schloss umbauen soll, wurmt ihn. Der Guss des Denkmals aus einem Stück bringt George zu Fall: Geschürt von Neidern, befürchten Anlieger eine Explosion – der König untersagt die Technik. George handelt zuwider; der Guss gelingt. Doch er fällt in Ungnade und betreibt die Trennung von Mila Kopp (Elisabeth), seiner Ehefrau. Nach einem Aufenthalt in Warschau mit seiner alten Freundin Olga Teschowa (Gräfin Vera Orlewski) holt ihn Loos, nunmehr König von Preussen, zurück und veranlasst ihn, trotz seiner fachlichen Bedenken auf schwammigem Grund den Münzturm als höchsten Turm der Welt zu errichten. Der stürzt kurz vor seiner Vollendung ein. George kommt in den Kerker, bis die treue Mila Kopp seine Begnadigung erreicht.
Die Darstellung grosser Künstlerpersönlichkeiten, im dritten Reich offiziell favorisiert, erprobt sich an preussischer Geschichte: Schlüter erscheint in dieser Darstellung als Egoman von hoher sozialer Inkompetenz. Diese Sichtweise ist die heutige – damals mag das anders bewertet worden sein. Die Figuren um Schlüter herum, Hofschranzen oder potentielle Verräter, wirken allesamt interessanter als die Personifikation Georges.
Mit Marianne Simson (Leonore Schlüter), Karl John (Martin Böhme), Dorothea Wieck (Kurfürstin), Emil Hess (Eberhard von Danckelmann), Herbert Hübner (Reichsgraf Johann von Wartenberg), Eduard von Winterstein (Naumann), Robert Taube (Leibniz), Paul Dahlke (Jacoby, Erzgiesser).