Amistad

Regie:
Steven Spielberg
Autor:
David Franzoni
Land: USA
Jahr: 1997
Länge: 149 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe

Cuba 1839. Umgeladen von der ‚Tecora‘ auf die ‚Amistad‘, befreien sich 53 schwarze Sklaven unter Führung von Djimon Hounsou (Sengbeh Pieh, genannt Cinque); sie werden jedoch von einem amerikanischen Schiff aufgebracht und in New Haven wegen Mordes an der Besatzung der ‚Amistad‘ eingekerkert und angeklagt. Schiffsbesitzer, Aufbringer und die spanische Krone erheben Anspruch auf sie. Die Befürworter der Abschaffung der Sklaverei engagieren für sie den jungen Anwalt Matthew McConaughey (Roger Baldwin). Niemand kann sich zunächst mit ihnen verständigen, aber McConaughey findet endlich einen Dolmetscher und erkennt, dass sie nicht cubanische Sklaven, sondern freie Afrikaner sind. Trotzdem die Regierung den Richter auswechselt, verfügt Richter Jeremy Northam (Coglin) schließlich ihre Freilassung. Die Regierung geht in Berufung. In zweiter Instanz steht Ex-Präsident Anthony Hopkins (John Quincey Adams) der Verteidigung bei. Auch der oberste Gerichtshof erkennt auf Freilassung, aber bei der Heimkehr findet Hounsou seine Familie in Afrika nicht mehr vor.

Obwohl das Geschehen historisch ist und Spielberg dies äusserlich respektiert, ergibt sich nicht das Gefühl von Authenzitität. Individuelles und intensiv gezeigtes (und reichlich mit Musik versosstes) Drama dominiert, ergeht sich in Bedeutsamkeitsritualen und macht die historische Situation der USA vor dem Bürgerkrieg, der mehrfach als bevorstehend angedeutet wird, alles andere als transparent. Schade: das moralisch wie politisch ergiebige Thema wird so verschenkt – bis hin zur Peinlichkeit, wenn die Afrikaner von sich aus zum Christentum finden. Aber es gibt auch starke Szenen, etwa um Quincy Adams und Mounsou, der sehr angenehm verhalten spielt.

Mit Morgan Freeman (Andrew Theodore Joadson), Nigel Hawthorne (Martin Van Buren), David Paymer (Secretary Forsyth), Pete Postlethwaie (Holabird), Allan Rich (Richter Juttson), Stellan Skarsgard (Tappan), Razaaq Adoti (Yamba), Thomas Milian (Calderon, Botschafter).