Amber – die große Kurtisane
Ring Lardner, jr.
Jerome Cady
Jahr: 1947
Länge: 122 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe
England 1660. In Revolutionswirren geboren, entflieht das Findelkind Linda Darnell (Amber St. Clair) dem Dorf Merry Green und der Herrschaft ihres Stiefvaters nach London, wird von ihrer großen Liebe Cornel Wilde (Lord Bruce Carlton) schwanger. Der erhält vom König George Sanders (Charles II) Schiffe und geht auf Kaperfahrt. Sie wird bestohlen, landet im Schuldgefängnis. Nach seiner Rückkehr muss er sich mit ihrem ‚Verlobten‘, Hauptmann Glenn Langang (Rex Morgan), duellieren, den er tötet. Wilde verlässt sie, sie heiratet Richard Haydn (Graf Radcliffe). Sie findet ihn kurz nach ihrer Hochzeit im Londoner Hafen, wo er sich die Pest einfängt. Darnell pflegt ihn gesund, aber Haydn schreitet ein. Wilde geht nach Virginia. Haydn stirbt im grossen Feuer 1666. Sie wird sie die Geliebte des Königs Sanders und verliert ihn just in dem Moment, als Wilde ihr den kleinen Sohn nach Virginia entführt.
Das indirekte Charakterportrait einer zwischen Ehrgeiz und verbohrter Liebe hin- und hergerissenen Frau hätte eines guten Drehbuchs und einer erstrangigen Besetzung bedurft. An beidem fehlt es – und Premingers Ehrgeiz, den Film zu retten, den er von John M. Stahl übernommen hatte, ist sehr begrenzt. Dass Virginia moralisch höherwertiger sein soll als der britische Hof, ist keine relevante Erkenntnis mehr. Der Roman war ein Besteller, der verfilmt werden sollte. Schon in der gekürzten deutschen Fassung langweilig, in der Originallänge von 140 Minuten kann es kaum besser sein. Ein penetranter Musik-Score hilft nicht. Selbst ein Ass wie George Sanders kommt kaum zur Geltung.
Mit Richard Greene (Lord Harry Almsbury), John Russel (Black Jack Mallard), Jessica Tandy (Nan Britton), Ann Revere (Mutter Red Cap), Jane Ball (Corinna); Robert Coote (Sir Thomas Dudley), Natalie Draper (Barbara Palmer, Gräfin von Castlemain).