Am Brunnen vor dem Tore
Rudolf Dortenwald
Jahr: 1952
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe
Dinkelsbühl 1952. Drei Wandergesellen, Hans Richter (Hans), Nachtigall (Kurt Reimann) und Tünnes (Ludwig Schmitz) stossen auf unklare Verhältnisse. Sonja Ziemann (Inge Bachner) kann gerade ihr Hotel ‚Am Brunnen vor dem Tore‘, das als britisches Offizierskasino diente, wiedereröffnen, und sieht sich von drei Männern umworben: vom soignierten Kunstsammler Hans Stüwe (Georg Straten), vom Tankstellenpächter Paul Klinger (Kurt Kramer), und dann taucht auch ihr ehemaliger Geliebter Fritz Wagner (Robert Murphy) wieder auf, der aus England nichts mehr von sich hören liess. Stüwe hatte seine Briefe unterschlagen. Ziemanns Bruder Fritz Kösling (Erich Bachner) ist aus dem Gefängnis ausgebrochen. Er war wegen Beihilfe zum Bilderraub unschuldig verurteilt worden und sucht die Hintermänner dieser Tat. Klinger hilft ihm dabei und entdeckt schließlich, dass Stüwe hinter allem steckt, denn das gestohlene Ölportrait ähnelt Ziemann. Klinger gewinnt Ziemann.
Die Vergangenheit wird in diesem Film nicht ausgespart – im Gegenteil, sie spielt im Individuellen eine grosse Rolle, ist wichtiger als die Liebesgeschichten der Gegenwart. Aber beim Namen wird nur der Krieg genannt, nicht der Nationalsozialismus. So wird Kleinstadtidylle und -tradition beschworen, das deutsche Liedgut, und selbst Engländer sprechen deutsch völlig ohne Akzent. Nicht langweilig, Kurt Reimann singt schön, und Ziemann wirkt trotz Schönheit interessant.
Mit Willy Fritsch (Mr. Murphy), Heli Finkenzeller (Mary Murphy), Else Reval (Anna Schniephage), Marina Ried (Lilo), Jacob Tiedtke (Standesbeamter), Hans Wolff (Kriminalkommissar).
Lieder: „Am Brunnen vor dem Tore“, „Ach wie ists möglich denn“, „Du, du, liegst mir am Herzen“, „Gold und Silber lieb ich sehr“, „Horch was kommt von draussen rein“, „Schwarzbraun ist die Haselnuss“.