Alt Heidelberg
Sonya Levien
Sigmund Romberg (Musik)
Jahr: 1954
Länge: 105 min.
Format: 2,55 : 1
in Farbe
Karlsburg. König Louis Calhern (Ferdinand) unterrichtet seinen Enkel Edmund Purdom (Prinz Karl Franz), dass er demnächst die Prinzessin Bettva St. John (Johanna von Nordhausen) heiraten wird – die Verbindung wird dem Land auch finanziell helfen. Doch während des Balls am Tage darauf empfindet St. John Purdom als steif und förmlich. St. Johns Mutter Evelyn Warden (Königin Mathilda) empfiehlt, Purdom zum Studium nach Heidelberg zu schicken, damit er menschlich Wärme und Charme gewinne. Purdom bricht mit seinem Lehrer Edmund Gwenn (Prof. Jüttner) auf und nimmt vor den Toren der Stadt bei Wirt Szöke Szakall (Joseph Ruder) Quartier. Er tritt in die volksnahe Verbindung der Westphalen ein, erweckt den Widerwillen von Szakalls Tochter Ann Blyth (Kathie), als er sie herrisch küsst, gewinnt aber an persönlicher Statur und – Blyths Liebe. Doch beim nächsten Kussversuch schlägt sie ihn, packt ihre Sachen und arbeitet in einem Restaurant anderswo. Dort holt Purdom sie zurück. Aber als er gerade mit ihr verreisen will, erscheint der Karlsburger Premier John Hoyt (von Mark) und erklärt, Calhern sei schwer erkrankt und wolle seinen Enkel sehen. Kurz nach Purdoms Heimkehr stirbt Calhern. Als Purdom im Salonwagen nach Hordhausen zur Hochzeit fährt, lässt er in Heidelberg für eine kurze, letzte Begegnung mit Blyth anhalten.
Die einzige Verfilmung des Stoffes von Meyer-Förster, die sich auf das Broadway-Musical von 1924 stützt. Das Projekt, den Prinzen offiziell in Heidelberg zum Menschen werden zu lassen, gelingt nur pro forma, denn Purdom bleibt ein Stoffel. Wie in der Oper, so ist auch hier belanglos, dass die Protagonisten einen ihre Zuneigung zueinander nicht mitempfinden lassen. Sie singen sie eben, und attraktive Tableaus, liebevoll ausgestaltete Nebenrollen und Sets tun das ihrige, die gute alte Zeit zu beschwören. Die Lieder sind teils Ohrwürmer und profitieren gesanglich von der Stimme Mario Lanzas, der statt Purdom singt und der alles schon für seine Rolle aufgenommen hatte, aber zu den Dreharbeiten nicht erschien. Szöke Szakalls letzter Auftritt auf der Leinwand.
Mit John Ericson (Graf von Asterburg), John Williams (Lutz), Richard Anderson (Lucas), Roger Allen (von Fichtenstein).
Lieder: „Serenade“, „Deep in My Heart“, „Drink, Drink, Drink“, „To the Inn We’re Marching“, „Come Boys, Let’s all be Gay, Boys“, „Golden Days“ , Text: Dorothy Donnelly, Musik: Sigmund Romberg. „Beloved“, „I’ll Walk with God“, „Summertime in Heidelberg“, Text: Paul Francis Webster, Musik: Nicholas Brodsky.