Almanya – Willkommen in Deutschland

Ruhrgebiet 2010. Der türkischstämmige sechsjährige Bub Rafael Koussouris (Cenk Yilmaz) weiss nicht, ob er sich als Deutscher oder Türke fühlen soll. Seine Cousine Aylin Tezel (Canan), schon 22, erzählt ihm – in Rückblenden – die Geschichte ihres Großvaters Fahri Ögün Yardim (Hüselin Yilmaz), der sich in Anatolien seine Braut Demet Gül (Fatma) ‚raubte‘ und 1964 als Gastarbeiter nach Deutschland ging, die Familie 1970 nachholte, als sein Sohn in der Schule nicht guttat. Jetzt überrascht dieser nämliche Großvater Vedat Erincin (Hüselin Yilmaz), eben mit seiner Frau Lilay Huser (Fatma) deutscher Staatsbürger geworden, seine Familie damit, er habe ein Haus in Anatolien gekauft. Alle müssten ihm im Herbst dort helfen, um es herzurichten. Die Reise, mit dem Kleinbus, findet statt. Erincin, der eben noch Tezel an der Nasenspitze angesehen hatte, dass sie schwanger ist, stirbt plötzlich, noch vor dem Ziel. Alte Familienwunden brechen auf; und von dem ‚Haus‘ steht nur eine Fassade. Ein kurzes Beisammensein, dann geht es wieder zurück – bis auf einen der Söhne… Nicht auf Realismus bedachte, aber pointierte Darstellung des Wanderers zwischen den Welten – der türkischen und der deutschen. Diese Darstellung ist dem anekdotischen Mikrokosmos verhaftet – eine menschlich anrührende, aber extrem schöngefärbte Szenerie der Wirklichkeit. Die meisten türkischen Opas sind anders – wetten? Mit Denis Moschitto (Ali), Petra Schmidt-Schaller (Gabi), Aykut Kayacik (Veli, erwachsen), Aycan Vardar (Veli, 10 Jahre), Ercan Karacayli (Muhamed, erwachsen), Kaan Aydoglu (Mohamed, 8 Jahre); Siir Eloglu (Leyla, erwachsen), Aliya Artuc (Leyla, 4 Jahre), Katharina Thalbach (Frau im Bus).