Ännchen von Tharau

Regie:
Wolfgang Schleif
Autor:
Otto Heinz Jahn
Wolfgang Schleif
Herrmann Wenninger
Land: BRD
Jahr: 1954
Länge: 93 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Münster-Mainheim. Die junge Ilse Werner (Anna Wittkuhn), aus Ostpreussen geflohen, ist Kellnerin im ‚Goldenen Anker‘ und bei allen beliebt. Sie lebt mit ihrem zehnjährigen Pflegesohn Klaus Ulrich Krause (Utz) und ist quasi-verlobt mit Helmut Schneider (Adrian Rotenbach), dem Erben eines Weinguts. Doch Krause hat den Schaustellergehilfen Heinz Engelmann (Ulrich Lessau) kennengelernt, und kurz nachdem Werner dem alten Domkapellmeister Bruno (Dr. Bruns) gestanden hat, dass Krause nicht ihr eigener Sohn ist, was sie stets behauptet hatte, entpuppt sich Engelmann als leiblicher Vater. Werner hatte Krause von der sterbenden leiblichen Mutter übernommen, und die hatte ein Foto des Fliegeroffiziers Engelmann, der für sechs Jahre in Gefangenschaft war. Werner wendet sich ihm zu, doch er meint, wegen Schneider eifersüchtig sein zu müssen. Er reist seiner „Auto-Super-Rennbahn“ nach Würzburg nach. Doch Krause reisst zu ihm aus, Werner findet den Buben bei ihm, und die Familie ist beisammen… Wohlfühlen mit Heimatvertriebenen: das ist die erkennbare Mission dieses Films. Sie war damals aller Ehren wert, obwohl der Film aus verschiedenen Mainstädtchen und Figuren ein pittoreskres Idyll zaubert. Ihre Hauptfigur, die stets reizende Ilse Werner, ist nicht stimmig konzipiert und damit gerät die Dramatik des inneren Geschehens ins Wanken. Der letzte Auftritt des rheinischen Charaktertypen Ludwig Schmitz.

Mit Albert Florath (Tobias Rotenbach), Elsa Wagner (Babette Rotenbach), Stanislav Ledinek (Lobsam, Wirt des ‚goldenen Anker‘, Karl Hellmer (Willuweit), Margarete Haagen (Gru Gutjahr), Paul Heidemann (Herr Selke), Blandine Ebinger (Frau Selke), Loni Heuser (Alma Möske), Brgitte Rau (Trudel Möske), Öudwig Schmitz (Ali Schnurre), Hans Hermann Schaufuß (Stadtsekretär Wehrle).

Lieder: „Ännchen von Tharau“, Text: Simon Dach, hochdeutsch: Johann Gottfried Herder, Musik Friedrich Silcher, „Jubilate“