Abschied von gestern

Regie:
Alexander Kluge
Autor:
Alexander Kluge
Vorlage:
"Anita G.", 1962, N
Autor Vorlage:
Alexander Kluge
Land: BRD
Jahr: 1966
Länge: 88 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Hannover 1966. Die 1957 aus der DDR geflohene Jüdin Alexandra Kluge (Anita Grün) steht vor Gericht, weil sie eine Jacke gestohlen hat. Die Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt. Frankfurt. Kluge verkauft Schallplatten, wird Geliebte des Chefs Werner Kreindl, der sie wegen eines Pelzkaufes auf seinen Namen anzeigt, als seine Frau Käthe Ebner die Affäre argwöhnt. Kluge flieht, wird Zimmermädchen im Hotel und dort zu Unrecht des Diebstahls beschuldigt. Sie beginnt, zu studieren, verliert die Unterkunft in einem Hotel, das sie nicht bezahlen kann. Sie beginnt eine Affäre mit Ministerialrat Günther Mack (Manfred Pichota), von dem sie schwanger wird und der sie nach Köln zur Abtreibung schickt. Dort wird sie verhaftet. Ihr Kind bekommt sie in der Untersuchungshaft und sortiert die Unterlagen, damit sie bestraft werden kann.

Originelle Darstellung eines Lebenslaufes, von denen Kluge literarisch zuvor mehrere verarbeitet hatte. In einer Mischung von Sachlichkeit und Emotionalität ist der Film nicht gealtert. Ein Film über ‚Kriminalität‘, Gesellschaft und Strafvollzug könnte genauso aussehen. Ein grosser Teil der Wirkung ergibt sich aus der sympathischen Leinwandpräsenz der Hauptdarstellerin, der Schwester des Regisseurs.

Mit Eva Maria Meinecke (Frau Pichota), Hans Korte (Richter), Edith Kuntze-Pellagio (Bewährungshelferin Treiber), Peter Staimmer (junger Mann), Palma Falck (Frau Budek), Ado Riegler (Pfarrer), Hans Brammer (Professor), Alfred Edel (Universiäts-Assistent), Fritz Bauer (Generalstaatsanwalt Fritz Bauer).