A Woman of the World
Jahr: 1925
Länge: 70 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß
Adria. Die Gräfin Pola Negri (Elnora Natatorini) erwischt ihren Liebsten Anthony Jowitt mit einer anderen. Sie ergreift die Flucht vor dem dekadenten Europa und besucht ihren Vetter Chester Conklin (Samuel Poore) in Maple Valley, USA. Dort wird sie mit ihrer völlig anderen Art und der Tatsache, dass sie eine Tätowierung trägt, rasch zum Stadtgespräch und Holmes Herbert (Richard Granger), der ehrgeizige örtliche Staatsanwalt, verweist sie der Stadt. Sie weigert sich, zu gehen – und der örtliche Basar nutzt sie dazu, für 25 Cent die Besucher „mit einer richtigen Gräfin“ sprechen zu lassen. Er legt sich mit ihr an – und sie peitscht ihn aus, wobei sie, die mit dem jungen Charles Emmett Mack (Gareth Jones) geflirtet hatte, entdeckt, dass Herbert sie liebt, und sie ihn auch. Stummfilm.
Der Titel tarnt einen Film über amerikanisches Provinzleben. Romanautor Carl Van Vechten hat in der Vorlage Erinnerungen an seine Jugend in Cedar Rapids verarbeitet. Die Konfrontation mit Pola Negri erzeugt den Kontrast zu der Karikatur nahen Typen des Städtchens – dass Negri, die nicht ihren Status, sondern nur den Betrug eines Liebhabers vergessen will, gerade an einer von ihnen hängen bleibt, negiert jede Realität, außer vielleicht die der Peitsche in der Liebe. Die Figuren sind kaum glaubhaft. Doch der betuliche Film, künstliche Routine, ist Negris Vehikel und betont ihren Status als Star.
Mit Blanche Mehaffey (Lennie Porter), Lucille Ward (Lou Poore), Guy Oliver (Richter Porter), Dot Farley (Mrs. Bierbrauer), May Foster (Mrs. Fox), Dorothea Wolbert (Annie).