3 Tage in Quiberon
Jahr: 2018
Länge: 112 min.
Format: 2,40 : 1
schwarz-weiß
Quiberon, Frankreich, April 1981. Birgit Minichmayer (Hilde Fritsch) besucht ihre Freundin Marie Bäumer (Romy Schneider) im Sofitel, in dem Bäumer eine Kur macht. Sie hat Minichmayr kommen lassen, um Hilfe beim Interview mit den stern-Reportern Charlie Hübner (Robert Lebeck) als Photograph, ein alter Bekannter von ihr, und Robert Gwisdeck (Michael Jürgs). Minichmayr ist gegenüber den Reportern mißtrauisch, und die Fragen von Gwisdeck sind gedanklich simple Provokation, zeigen kein Interesse. Dennoch arrangiert Bäumer sich, obwohl sie die Gebote der Kur ignoriert und seelisch wie körperlich instabil ist. Sie leidet darunter, daß ihr halbwüchsiger Sohn nicht mit ihr leben will. Man geht abends zum Trinken in den Ort, wo Bäumer von allen als Star akzeptiert wird. Sie erneuert ihre alte Bekanntschaft mit Hübner. Minichmayr will resigniert abreisen. Bäumer bricht einen Knochen und muß einen Film verschieben. Nachspiel in Paris: Man sieht Hübner und Bäumer familiär beeinander.
Mehr als 35 Jahre nach Romys Tod ist ihr Privatleben nicht mehr im Gespräch und ihr Ruhm als Leinwandpräsenz hat sich vielfach überlagert. Was erfahren wir über sie? Sie ist eine unglückliche Frau von 42 Jahren, und sie ist Romy Schneider, nicht Sissi. Bäumer spielt sie gut, der Interviewer wird unsympathisch gezeigt. Schneider war kein herausragender Intellekt, von der Erkenntnis oder gar Selbsterkenntnis in größerem Umfang zu erwarten war. So sind knapp 2 Stunden ein bisserl viel, und ist der Input des Drehbuchs ein bisserl wenig. Gute schwarzweiß-Photographie, aber der Ödnis des Sofitel bedenklich nahe.
Mit Christopher Buchholz (Docteur Ferlin).