23 – Nichts ist so, wie es scheint
Michael Gutmann
Michael Dierking
Jahr: 1999
Länge: 95 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
Hannover Brokdorf, 1985. Der junge Computerhacker August Diehl (Karl Koch) ist vom Fantasy Roman „Illuminatos“ von Robert Anton Wilson (er selbst) fasziniert. Dieser Roman entwirft, verbunden mit der Zahl 23, ein Gebäude der Weltverschwörung der Illuminaten – und Diehl glaubt daran. Er will für die Underdogs dieser Welt etwas tun und beginnt mit seinem Freund Fabian Busch (David) die Rechner von westlichen Institutionen und Regierungen anzuzapfen. Mit den Daten bedient er über den Berliner Programmierer Gregor Kremp (Lupo) und die Ostberliner russische Botschaft den KGB. Diehl nimmt Drogen und braucht Geld. Sein Wirklichkeitsbezug schwindet. Mit einem getürkten „Einbruch“ in die Rechner des Kernkraftwerks AKW (angeblich mit Fernbedienung von Brennstäben), den die Jungen dem Norddeutschen Fernsehen verkaufen wollen, bringen sie den jungen Fernsehredakteur Stephan Kampwirth (Jochen Maiwald) in Bedrängnis. Das Bundeskriminalamt verfolgt die beiden. Ihre Freundschaft geht auseinander… Diehl kommt in ein Heim. 1989 nimmt er sich das Leben.
Nüchtern und sachlich beschreibt Schmid die Entwicklung einer labilen Persönlichkeit, die von einer gedanklich schiefen Bahn nicht mehr herunterkommt. Daneben fängt er mit vielen zeitgeschichtlichen Bezügen die Atmosphäre der „BRD“ der 80er Jahre ein, was sehr wenige Filme tun. Gut anzusehen, aber naturgemäss unspektakulär.
Mit Dieter Landurisch (Pepe Konrad), Zbigniew Zamachowski (Sergej), Hanns Zischler (Karls Vater), Peter Fitz (Brückner), Burghart Klaußner (Weber), Lilly Tschörtner (Beate), Patrick Josnig (Alex).