3096 Tage

Regie:
Sherry Hormann
Autor:
Bernd Eichinger
Ruth Toma
Vorlage:
"3096 Tage", 2010, Bio
Autor Vorlage:
Natascha Kampusch
Land: BRD
Jahr: 2013
Länge: 105 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

Wien. Am 2.März 1998 entführt der arbeitslose Nachrichtentechniker Thure Lindthardt (Wolfgang Priklopil) die 10-jährige Schülerin Amelia Pidgeon (Natascha Kampusch) und sperrt sie in seinem Haus in ein eigens geschaffenes unterirdisches Zimmer. Er versucht abwechselnd, Vertrauen des Mädchens aufzubauen und sie ihrer totalen Abhängigkeit von ihm bewusst zu machen. Vier Jahre später. Angesichts ihrer ersten Periode darf Antonia Campbell-Hughes (Natascha Kampusch) in der eigentlichen Wohnung duschen. In bestimmtem Umfang darf sie nach und nach das Haus mit Lindthardt verlassen, begleitet ihn auf Ausflügen, bei dem ein halbherziger Fluchtversuch scheitert. Lindthardt installiert ein neugekauftes gemeinsames Schlafzimmer, umwirbt und demütigt sie abwechselnd. Am 23. August 2006 kann Campbell-Hughes fliehen. Lindthardt lässt sich vom Zug überfahren.

Die menschlich hochdramatische Geschichte der Natascha Kampusch auf die Leinwand zu bringen ist nicht einfach – der Film hat aber die richtigen Darsteller für das Zweipersonenstück. Was versagt, sind Drehbuch und Regie. Sie entfremden den Stoff zunächst von seinem konkreten Kontext: Dialekt gibt es keinen. Statt nun künstlerische Überhöhung einzuführen, wird durch das willkürliche Herausgreifen von numerierten Tagen ohne Signifikanz (183. Tag, 1695. Tag etc) lediglich anektdotisches geboten. Ein nachvollziehbare Entwicklung fehlt. Deshalb langweilig.

Mit Trine Dyrholm (Brigitta Sirny), James Butler (Taxifahrer).