Es geschehen noch Wunder

Regie:
Willi Forst
Autor:
Willi Forst
Johannes Mario Simmel
Land: BRD
Jahr: 1952
Länge: 87 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Hamburg. In zwei Autos nebeneinander vor der Ampel hören Hildegard Knef (Anita Peters), Musikstudentin, und Willi Forst (Robby Sanders alias Robert Weidner), Komponist, die gleiche Melodie und pfeifen sie nach – ohne Autoradio. Das gleiche widerholt sich in einem Café, wo man sich über den Vorfall ausspricht, und bei einem Wohltätigkeitskonzert der Konsulin Lotte Klein, bei dem Forst und Knef nacheinander auftreten. Beunruhigt, sorgt Knef für einen Eklat, als sie Forst bei ihrem Musiklehrer Hans Leibelt (Clemens Nibius) wiedersieht – und stürzt dabei die Treppe hinunter, bricht sich den Arm. Um die Melodie nicht durch einen Abschied sterben zu lassen, macht Forst Knef im Krankenhaus einen Heiratsantrag. Die Hochzeitsreise geht auf Forsts Gut im Salzburgischen – und die Idee wächst, andere durch die Melodie an ihrem Glück teilhaben zu lassen. So schreibt Forst, der sonst Schlager und Jazz komponiert, eine ‚Symphonie der Liebe‘. Doch als plötzlich Forsts bisherige Freundin, Sängerin Marianne Wischmann (Doris Meller), mit Impresario Werner Fütterer (Felix Schön) auftaucht, um Forst wieder für die leichte Musik zu gewinnen, entstehen Brüche… Forst fährt mit Wischmann nach München, Fütterer mit Knef nach Wien – und die Welt hält Forst gar für tot, sodass Fütterer in Wien ein Gedenkkonzert mit der Symphonie arrangiert. Dort sitzt Forst plötzlich neben Knef, und im Orchester verschwinden alle Noten für den 4. Satz. Das Konzert wird abgebrochen. Forst und Knef haben die Melodie wieder für sich.

Eine sophisticated comedy vom Format eines Curt Goetz – aber ohne dessen menschliche Wärme. Das erklärt, warum dieser bemerkenswerte Film der erste grosse Mißerfolg in Forsts Karriere wurde. Forst und Knef, eine Mesalliance, die nur die Melodie zusammenhält. Forst, in seinem ersten Auftritt nach dem zweiten Weltkrieg deutlich gealtert, inszeniert seine Theorie des privaten Glücks intellektuell und mit grösster Distanz, fast schon abstrakt.

Mit Ilse Bally (geistliche Schwester), Else Reval (Püppchen, die Wirtin), Sepp Nigg (ihr Mann), Udo Löptin ( Helmut Hanke, Dieb), Hugo Gottschlich (Zöllner), Theodor Danegger (Loisl), Otto Kuhlmann (Röntgenarzt).

Lieder: „Es geschehen noch Wunder“, „Einmal und nie wieder“, Musik: Theo Mackeben, Text: Hans Fritz Beckmann