Rosita

Regie:
Ernst Lubitsch
Autor:
Edward Knoblock
Norbert Falk
Hans Kräly
Vorlage:
"Don César de Bazan", 1844, St
Autor Vorlage:
Adolphe Philippe d'Ennery
Philippe Francois Pinel
Land: USA
Jahr: 1923
Länge: 82 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

Madrid, Karnevalszeit. Spaniens König Holbrook King geht nach Sevilla, um selbst das Treiben zu begutachten und sieht Mary Pickford (Rosita), eine grünäugige Sängerin. Er findet Gefallen an ihr. Doch als sie Lieder singt, die ihn verspotten, und auch keine Steuern zahlen will, wird sie verhaftet. Bei ihrer Abführung steht ihr der vermögenslose Edelmann George Walsh (Don Diego) zur Seite, der eine Wache ersticht und deswegen auch verhaftet wird. Er wird zum Tode verurteilt. Doch Holbrook lässt Pickford eine Villa anbieten. Das veranlaßt Pickfords Mutter Mathilde Comont (Donna Carmen Rosita), zu verlangen, dass für Pickford ein Ehemann gefunden werde. Mit dem Versprechen einer ehrenvolleren Todesart als Hängen veranlasst der König Walsh, sich noch mit verbundenen Augen trauen zu lassen – mit Pickford. Doch beide finden die Identität ihres ‚Gemahls‘ heraus – und Pickford fordert von Holbrook Walshs Begnadigung. Holbrook schlägt zu seiner Gesichtswahrung eine Scheinhinrichtung vor – gibt aber heimlich einen Befehl, die Erschiessung mit richtigen Kugeln vorzunehmen. Pickford und Walsh nehmen die Henkersmahlzeit gemeinsam ein. Pickford hält Walsh für tot und fühlt sich vom König betrogen. Walsh taucht wieder auf und rettet den König davor, von Pickford erstochen zu werden. Königin Irene Rich hat den zweiten Befehl unterschlagen, um Pickford und den König auseinanderzubringen. Pickford wird bei Walsh bleiben. Stummfilm.

Der Don César der literarischen Vorlage ist eine Figur aus Victor Hugos Stück ‚Ruy Blas‘ (1838), in dem es um die Treue der Königin geht und die Untreue des Königs nur ein Faktor ist. Der Film, verfeinert gegenüber seinen Berliner Inszenierungen, aber noch ohne einen vollentwickelten Lubitsch-Touch, war der erste des Regisseurs in den USA und Ergebnis eines Ringens zwischen der Produzentin Mary Pickford und ihm – Pickford war es nicht gewohnt, erwachsene und stolze Frauen zu spielen. Kein Loblied des Absolutismus – in der Vorlage war es Philipp IV. Der Stoff wurde von Herbert Brenon als „The Spanish Dancer“ mit Pola Negri verfilmt.

Mit Charles Belcher (Premierminister), Frank Leigh (Gefängnisdirektor), George Periolat (Rositas Vater).