Mr. Turner
Jahr: 2014
Länge: 143 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe
London 1828. Der populäre Maler Timothy Small (Joseph Mallord William Turner) ist mit seiner Kunst verheiratet. Er nimmt wenig Rücksicht, liebt seinen alten Vater Paul Jesson (William Turner) und lehrt an der königlichen Akademie. Seine Töchter verleugnet er. Er reist. Sein Vater stirbt. Seine Abwendung vom streng Gegenständlichen in der Malerei wird nicht überall verstanden. Ab und zu berührt er seine Haushälterin Dorothy Atkinson (Hannah Danby), geht zu Prostituierten, beginnt dann in Margate eine Affäre mit Marion Bailey (Sophia Booth), der er zunächst seine Identität verschweigt, mit der er später aber in Chelsea zusammenzieht. Mit ihr lässt er sich photographieren und philosophiert über diese neue Technik. Ein Amerikaner bietet ihm 100.000 Pfund für seinen gesamten Bilderfundus. Small lehnt ab. Die Bilder sollen England gehören. Er wird krank. Sein Arzt prophezeit einen baldigen Tod, der eintritt.
Wir lernen Turner langsam kennen, begleiten ihn einfach. Eine schwierige Aufgabe für den Darsteller, dem all diese Aufmerksamkeit gilt, ebenso für den Regisseur. Leicht könnte alles trivial erscheinen und über die erhebliche Laufzeit des Films die Geduld strapazieren. Doch zuviel kommt hinzu: optisch sind die Filmbilder durchkomponiert, die realen Dinge pittoresk. Eine psychische Charaktererkundung, die rasch durchschaut werden kann, unterbleibt. Auch künstlerisch wird Turner nicht eingeordnet, sondern als monumentale Insel gezeigt. Ein grosser Film.
Mit Lesley Manville (Mary Sommerville), Martin Savage (Benjamin Robert Haydon), Ruth Sheen (Sarah Danby), David Horovitch (Dr. Price), Karl Johnson (Mr. Booth), Peter Wight (Joseph Gillot), Joshua McGuire (John Ruskin), Kate O’Flynn (Eliza).