Ludwig II.

Bayern 1864. Als junger Mann besteigt Helmut Berger (Ludwig II.) den Thron. Er gibt viel Geld für die schönen Künste aus, muß aber erkennen, daß sein Schützling Trevor Howard (Richard Wagner) nicht aufrichtig zu ihm ist. Ihn verbindet eine Seelenfreundschaft mit Romy Schneider (Elisabeth von Österreich), seine erotischen Neigungen gelten sonst mehr dem eigenen Geschlecht. Unter Druck verlobt er sich mit Schneiders Schwester Sonja Petrova (Sophie in Bayern). Er zieht sich mehr und mehr aus München zurück, wird 1886 wegen Paranoia abgesetzt und in Schloß Berg festgehalten. Kurz danach findet man ihn mit seinem Arzt ertrunken im See.

Anders als Käutner, der mit O.W. Fischer den König als philosophisch starke, wenn auch nicht sozialisierbare Persönlichkeit zeigte, ist Viscontis Ludwig unendlich schwach und wesentlich weniger faszinierend. Visconti konzentriert aber seinen Film ganz auf diese Persönlichkeit, die das verbindende Element einer Folge von Szenen darstellt, die keine „Geschichte“ im Sinne einer Handlungserzählung abgeben. Optisch erlesen. Eine Fassung, die rekonstruiert eine TV-Länge von 232 Minuten ergibt, ist ebenfalls zu sehen.

Mit Silvana Mangano (Cosima Wagner), Helmut Griem (Dürckheim), Nora Ricci (Ida von Ferenczy), Gert Fröbe (Pater Hoffmann), Folker Bohnet (Kainz).