Lotte in Weimar

Regie:
Egon Günther
Autor:
Egon Günther
Vorlage:
"Lotte in Weimar", 1939, R
Autor Vorlage:
Thomas Mann
Land: DDR
Jahr: 1975
Länge: 119 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe

Weimar, 22. September 1816. Im Hotel Elefant steigt Lilli Palmer (Charlotte Kestner) ab und entpuppt sich zum Entzücken des Kellners Rolf Ludwig (Mager) als Figur (und Jugendliebe) des prominenten Dichters und Ministers Martin Hellberg (Johann Wolfgang Goethe), die durch dessen Roman ‚Die Leiden des jungen Werther‘ in die Literaturgeschichte einging. Rasch erhält Palmer Besuch: von Hans Joachim Hegewald (Dr. Friedrich Wilhelm Riemer), Sekretär von Hellberg, Jutta Hoffmann (Adele Schopenhauer), die den Musenverein der Damen repräsentiert, Hilmar Baumann (August Goethe), der Sohn des Dichters, und seine Beziehung, Katharina Thalbach (Ottilie von Pogwisch) und andere. Palmer hält regelrecht Hof. Widerwillig bittet auch Hellberg sie zum Diner in grösserer Runde – und die Begegnung verläuft sehr distanziert.

Ein Prestigefilm der DEFA: Sie holte sich den renommierten internationalen Star Palmer und nahm sich mit Thomas Mann eines Autors an, dessen Strahlkraft, zudem in der Verbindung mit Goethe, ungebrochen war. Obwohl ein ansehnlicher Film gelang, ist Günther daran gescheitert, den alten Goethe auf die Leinwand zu bringen und den Reifungsprozess gegenüber den Zeiten des jungen Dichters sichtbar zu machen, als er den ‚Werther‘ schrieb. Nichts davon wird spürbar, wenn man von der Distanz des alten Dichters absieht, dessen Einsamkeit man ahnt. Es mag Günther trösten: auch Tomas Mann hat Goethe nicht erreichen können… Mit Monika Lennartzs (Charlotte Kestner), Angelika Ritter (Klärchen, Zofe), Dieter Mann (Diener Carl), Gisa Stoll (Frau Riemer), Walter Lendrich (Landkammerrat Ridel), Annemone Hase (Amalie Ridel), Norbert Christian (Professor Meier), Christa Lehmann (Frau Meier), Thomas Neumann (Ferdinand Heinke), Hilmar Eichhorn (Goethe, 23 Jahre), Martina Wilke (Lotte, 19 Jahre), Thomas Thieme (Kestner).