Königin Luise – Liebe und Leid einer Königin

Regie:
Wolfgang Liebeneiner
Autor:
Georg Hurdalek
Land: BRD
Jahr: 1957
Länge: 101 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

Preussen 1806. Auf ihrer Geburtstagsfeier erhält die preussische Königin Ruth Leuwerik (Luise) von ihrem Cousin Peter Arens (Prinz Louis Ferdinand) einen selbstkomponierten Walzer geschenkt, während ihr Mann Dieter Borsche (Friedrich Wilhelm) mit Leuweriks Vater Friedrich Domin (Herzog von Mecklenburg Strelitz) Preussens ernste Bedrohung durch den französischen Kaiser René Deltgen (Napoleon Bonaparte) erörtert. Kurz darauf, beim Hofball in Schloß Charlottenburg, sieht sich Borsche vor die Entscheidung eines Bündnisses mit dem imperialen Frankreich oder dem russischen Zarenreich gestellt. Er weicht aus. Bei einem Treffen mit dem Zaren Bernhard Wicki (Alexander) stellen sich die Weichen für Russland, und Deltgen marschiert in Preussen ein, während Borsche noch immer zögert, mobil zu machen. Das Land steht kurz vor der Revolte. Leuwerik steht Borsche bei – und der entscheidet sich für Russland, aber seine schwachen Armeen verlieren bei Jena und Auerstedt. Arens fällt. Borsche und Leuwerik fliehen aus Berlin nach Memel in Ostpreussen. Minister Hans Nielsen (Hardenberg) bittet Leuwerik, sich mit Deltgen zu treffen. Sie tut das und ist dabei, Zugeständnisse vom Kaiser zu erringen, als Borsche erscheint und Deltgen anders entscheidet. Leuwerik kehrt nach Berlin zurück, zieht sich dann auf das Gut Paretz zurück. Sie stirbt 1810.

Eindrucksvolles Bild eines schwachen Preussen als Spielball der europäischen Vormächte Russland und Frankreich – und Abglanz des unter Friedrich II. grossen Staats. Allerdings mit starken Akzenten im Menschlichen: Borsche als König ohne Optionen und ohne Fortune, der seinem Land schadet. Luise, die jung starb, genoss noch lange posthum grosse Verehrung – dieser Film ist der letzte Ausläufer davon.

Mit Charles Regnier (Talleyrand), Margarete Haagen (Gräfin Voss), Alexander Golling (Großfürst Konstantin), Irene Marhold (Friedericke, Luises Schwester), Ado Riegler (von Köckritz), Joseph Offenbach (Bürgermeister), Lotte Brackebusch (Bäurin).

Lied: „Frischauf, Kameraden, aufs Pferd“, Musik: Christian Jakob Text: Friedrich Schiller