Frantz

Regie:
Francois Ozon
Autor:
Francois Ozon
Philippe Piazzo
Vorlage:
"L'homme que j'ai tué", 1930, St
Autor Vorlage:
Maurice Rostand
Land: F-D
Jahr: 2016
Länge: 109 min.
Format: 2,35 : 1
teilweise in Farbe

Quedlinburg 1919. Die junge Paula Beer (Anna) hat im Krieg ihren Verlobten Anton von Lucke (Frantz Hoffmeister) verloren und lebt bei dessen Eltern, Ernst Stötzner (Dr. Hans Hoffmeister) und seiner Frau Marie Gruber (Magda Hoffmeister). Sie sieht einen jungen Mann Blumen an das Grab des Verlobten legen. Kurz darauf erscheint dieser junge Franzose, Pierre Niney (Adrien Rivoire), bei der Familiie, wird seiner Nationalität wegen von Stötzner fortgeschickt, von Beer wieder gebeten. Er, der von Lucke im Krieg einmal gesehen und getötet hat, gibt sich als Studienfreund der Pariser Zeit des Toten aus, von dem er im Feld einen Brief gelesen hat. Nun will er sein Gewissen beruhigen, kann aber Beer erst spät die Wahrheit gestehen, als diese den jungen Mann bereits liebt. Niney geht nach Paris zurück, Beer kann die Wahrheit dem alten Paar nicht sagen. Ihr Brief der Verzeihung kommt aus Paris zurück. So fährt sie hin, sucht Niney – findet ihn schließlich im Schosse seiner wohlhabenden Familie in Saulieu auf dem Landgut, verlobt mit Alice de Lencquesaing (Fanny). Beer, enttäuscht, reist wieder ab, von Niney aufs herzlichste verabschiedet… Die akute Nachkriegsituation, bei Lubitschs Verfilmung 1932 noch virulent, hat sich verflüchtigt, und Ozons Werk ist ein optisch erlesenes, aber sehr artifizielles Werk. Zunächst bedient es deutsch-französische Klischees, wobei es mit den französischen Gegebenheiten naturgemäss vertrauter ist. Aber eigentlich konfrontiert es kaum erträgliche Realität mit der Notwendigkeit schöner Lügen, kunstvoll zur Seelenbefriedung ausgemalt. Niney und Beer sind die richtige Wahl, den Film zu tragen.

Mit Johann von Bülow (Kreutz), Cyrielle Clair (Adriens Mutter), Axerl Wandtke (Hotelrezeptionist im ‚Anker‘).