Fantasia

Land: USA
Jahr: 1940
Länge: 125 min.
Format: 1,33 : 1
in Farbe

Zeichenfilm. Einführungen: Deems Taylor. Dirigent: Leopold Stokowski. Es spielt das Philadelphia Orchestra.

„Toccata und Fuge in D Moll“ Regie: Samuel Armstrong Musik: Johann Sebastian Bach Abstrakte Bilder begleiten Bachs Musik.

„Die Nussknacker Suite“ Regie: Samuel Armstrong Musik: Peter Illjewitsch Tschaikowsky Feen schweben durch die frühlingshafte Natur; Pilze vollführen einen chinesischen Tanz; Blüten treiben auf dem Wasser. Fische zeigen unter Wasser einen Schleiertanz, Disteln tanzen russisch. Herbst zieht ein und Winterfeen lassen das Wasser gefrieren.

„Der Zauberlehrling“ Regie: James Algar Musik: Paul Dukas Als der Zauberer sich zur Rast zurückzieht, will sein Gehilfe Mickey Mouse das Wasserschleppen durch Besen besorgen lassen. Er zaubert – es funktioniert. Aber er weiss nicht, wie er die Besen wieder zum Halten bringen kann. Die Zauberhöhle droht überzulaufen, bis der Zauberer erwacht und die Situation rettet.

„Das Frühlingsopfer“, Regie: Bill Roberts, Paul Satterfield Musik: Igor Strawinsky Die Schöpfung der Erde, Wolkenmassen, Vulkane, Lava. Kleinste Lebensformen entwickeln sich, werden zu Fischen, erobern das Land. Dinosaurier beherrschen das Geschehen. Es gibt wilde Kämpfe. Die Sonne wird heisser, die Erde trocknet, die Saurier sterben aus.

Eine kurze Jam-Session unterbricht das Programm, und Deems Taylor stellt die Tonspur vor.

„Die Pastoral Symphonie“, Regie: Hamilton Luske, Jim Handley, Ford Beebe Musik: Ludwig van Beethoven Eine Landschaft im alten Griechenland, voll mit Figuren aus der Mythologie. Weibliche Zentauren erleben die Annäherungsversuche der männlichen Zentauren. Weingott Bacchus veranstaltet ein Fest. Doch Zeus grollt und schleudert aus den Wolken Blitze hinab auf die Erde. Der Himmel beruhigt sich. Morpheus fliegt über das Land und die Nacht beginnt.

„Der Tanz der Stunden“, Regie: T. Hee, Norman Ferguson Musik: Amilchare Ponchielli.

In der grossen Halle einer italienischen Villa tanzen erst Strausse, dann Nilpferde, dann Krokodile. Es entsteht eine wilde Jagd, die alle vereinigt.

„Die Nacht auf dem kahlen Berge“, Musik: Modest Mussorgski, „Ave Maria“, Musik: Franz Schubert Regie: Wilfred Jackson.

Eine Stadt bei Nacht. Auf dem Berg erhebt sich ein Geist, der alle bösen Geister aus Friedhöfen zu sich ruft und mit ihnen spielt, bis der Glockenschlag der Kirche den Morgen ankündigt. Der Geist zieht sich erschreckt zurück. Eine Prozession von Mönchen mit Fackeln geht im Morgengrauen durch den Wald zu einer Naturkirche darin. Der Morgen hellt sich auf.

Ob einem alles gefällt oder nur Teile: der Film ist das Resultat einer gigantischen Leistung. Er bündelt Talent und strebt in jedem Segment nach Perfektion. Heute ist er akzeptiert, seinerzeit löste er „Kunst“-Diskussionen aller Art aus. Aber die permanente Roadshow mit wechselnden Inhalten, die geplant war, hat Disney nicht geschafft – dazu fehlte das Geld und das Publikum. Im Jahr 2000 besann man sich auf ihn und schuf „Fantasia 2000“ mit weiteren Musikinhalten.