Entehrt

Originaltitel:
Dishonored
Alternativtitel:
X - 27
Regie:
Josef von Sternberg
Autor:
Daniel N. Rubin
Idee:
Josef von Sternberg
Land: USA
Jahr: 1931
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Wien 1915. Geheimdienstchef Gustav von Seyffertitz liest Marlene Dietrich (Marie Kolverer) von der Strasse auf und wirbt sie für den österreichischen Geheimdienst an. Sie wird den Verräter Warner Oland (Oberst von Hindau) angesetzt, der im Dienste der Russen steht, dem man aber nichts nachweisen konnte und der nun, entdeckt, Selbstmord begeht. Sein Auftraggeber Victor McLaglen (Leutnant Kranau) entgeht ihr. Als Magd schleicht sie sich in Borislaw in Polen ins russische Hauptquartier ein und erfährt von russischen Angriffsplänen. Sie kann McLaglen, der sie entdeckt, entkommen, aber zwischen den beiden funkt es. Er wird später jenseits der österreichischen Grenze gefangen genommen. Dietrich setzt durch, dass sie ihn verhören darf und lässt ihn entkommen. Ein Militärgericht verurteilt sie dafür zum Tode. Sie wird füsiliert.

Sternberg mag den Obersten Redl im Sinn gehabt haben und Mata Hari. Aber er ist ein Regisseur nicht der Geschichte, sondern des Individuellen. So geht es ihm um die Stärke einer faszinierenden Begegnung und die Liebe der Heldin zur Musik. Er propagiert, dass dies den Lebenswillen übertreffen kann. Dietrich darf hier spielen. Ihre Coolness bleibt bis vor dem Erschiessungspeleton erhalten; ebenso ihre Wirkung auf Männer, die einen jungen Offizier zu einem Gefühlsausbruch gegen den Krieg treibt, als er ihre Erschiessung befehligen soll. Im untergehenden alten Österreich gut angesiedelt.

Mit Lew Cody (Oberst Kovrin), Barry Norton (der junge Leutnant), Davison Clark (Gerichtsoffizier), Wilfried Lucas (General Dymow).