Die Miserablen

Originaltitel:
Les misérables
Die Elenden
I Miserabili
Regie:
Jean-Paul Le Chanois
Autor:
René Barjavel
Jean-Paul Le Chanois
Vorlage:
"Les misérables", 1862, R
Autor Vorlage:
Victor Hugo
Land: F-I-DDR
Jahr: 1958
Länge: min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

Erster Teil 97 Min

Toulon, 1802. Jean Gabin (Jean Valjean) hatte ein Brot gestohlen und arbeitet als Sträfling in den Steinbrüchen. Nach 19 Jahren wird er jetzt entlassen. Er bestiehlt den örtlichen Pfarrer Fernand Ledoux (Myriel), einen Bischof, der ihn aber beschämt.  Er lässt sich als „Madeleine“ in Montreux nieder, steigt zum Bürgermeister auf. Doch sein Polizeipräfekt ist ausgerechnet Bernard Blier (Javert), der ihn aus der Vergangenheit kennt. Ihm mißfällt, daß Gabin sich für die verfolgte Hure Danièle Delorme (Fantine) und deren kleine Tochter einsetzt, die bei Wucherern leben muß. Gabin nimmt sie zu sich, wie er es Delorme vor ihrem Tod versprach. Gabin offenbart seine Identität, als ein Dritter vor Gericht für ihn gehalten wird. Gabin muß fliehen. Er geht mit dem kleinen Mädchen nach Paris.

Zweiter Teil 98 Min

Paris 1830. Gabin lebt als „Fauchlevent“ mit der nunmehr schönen Béatrice Altariba (Cosette) friedlich. Der junge Giani Esposito (Marius Pontmercy), der von seinem vornehmen Elternhaus verstoßen ist, interessiert sich für sie. Er kämpft auf den Barrikaden für die Sache der Republikaner und hat das Interesse der schönen Nachbarstochter Silvia Monfort (Eponine Thénardier). Die muss betteln gehen. Ihr Vater ist der Wucherer aus Altaribas Kindheit. Als Gabin von ihm ausgeraubt zu werden droht, sorgt Esposito für die Verhaftung des Wucherers. Gabin hilft dem nach Paris versetzten Blier, den die Revolutionäre als Spitzel erschießen wollen. Monfort stirbt beim Kampf. Blier, in Grundüberzeugungen erschüttert, begeht Selbstmord. Esposito und Altariba heiraten. Gabin enthüllt auch  Esposito seine Identität und hört von dritter Seite daß Gabin ihm bei den Kämpfen das Leben gerettet habe. Gabin stirbt, als Altariba und Esposito bei ihm sind.

Mit einfachen, aber wirksamen filmischen Mitteln, gestützt durch einen durchgängigen Erzähler, erfahren wir Hugos Geschichte von Valjean. Sie scheint besser ausbalanciert als das literarische Original, und wahrt die Äusserlichkeit, in dem sie sich keiner ihrer Figuren ungebührlich nähert. Teilweise emotional hochwirksam. Im zweiten Teil bemerkenswert: Silvia Montfort. Gabin wirkt schon, wenn er nur dasteht. Damals für die DEFA ein Prestigefilm.

Mit Bourvil (Thénardier), Jean Murat (Colonel-baron Georges Pontmercy).

First part 97 min

Toulon, 1802: Jean Gabin (Jean Valjean) has stolen a loaf of bread and works as a convict in the quarries. After 19 years, he is now released. He steals from the local priest Fernand Ledoux (Myriel), a bishop, who shames him. He settles in Montreux as ‘Madeleine’ and rises to become mayor. But his police prefect is Bernard Blier (Javert) of all people, who knows him from the past. He is displeased that Gabin stands up for the persecuted prostitute Danièle Delorme (Fantine) and her young daughter, who is forced to live with usurers. Gabin takes her in, as he promised Delorme before her death. Gabin reveals his identity when a third party is mistaken for him in court. Gabin has to flee. He goes to Paris with the little girl.

 

Second part 98 min

Paris 1830: Gabin lives peacefully as a ‘Fauchlevent’ with the now beautiful Béatrice Altariba (Cosette). The young Giani Esposito (Marius Pontmercy), who has been rejected by his noble parents, takes an interest in her. He fights on the barricades for the Republican cause and attracts the interest of the beautiful neighbour’s daughter Silvia Monfort (Eponine Thénardier). She has to go begging. Her father is the usurer from Altariba’s childhood. When Gabin threatens to be robbed by him, Esposito arranges for the usurer to be arrested. Gabin helps Blier, who has been transferred to Paris and whom the revolutionaries want to shoot as an informer. Monfort dies in the fight. Blier, his fundamental convictions shaken, commits suicide. Esposito and Altariba marry. Gabin also reveals his identity to Esposito and hears from a third party that Gabin saved his life during the fighting. Gabin dies while Altariba and Esposito are with him.

With simple but effective filmic means, supported by a continuous narrator, we learn Hugo’s story from Valjean. It seems better balanced than the literary original, and preserves the exteriority by not approaching any of its characters unduly. Highly emotionally effective in parts. Remarkable in the second part: Silvia Montfort. Gabin is already effective just standing there. A prestige film for DEFA at the time.

With Bourvil (Thénardier), Jean Murat (Colonel-baron Georges Pontmercy).