Der verzauberte Tag

Bahnhof Reinau West, im Mai. Winnie Markus (Christine Schweiger) und Eva-Maria Meinecke (Annie Berger) arbeiten im Bahnhofskiosk – Markus ist auf Wunsch ihrer Mutter, der Witwe Carola Toelle mit dem Buchhalter Ernst Waldow (Rudolf Krummholz) verlobt, Meinecke hat aus Prestigegründen einen fiktiven „Maximilian“ als Bräutigam, der aber immer auf Reisen ist. Da fängt Markus einen langen Blick des Reisenden und Malers Hans Stüwe (Professor Albrecht Götz) ein – der aber nur seine Augen an der Schrift des Kiosks trainiert. Tags darauf springt er aus dem Zug, um sich mit Markus am Sonntag für einen Ausflug und eine Portraitzeichnung zu verabreden. Der Ausflug am Sonntag findet statt, ein Gewitter bringt Markus und Stüwe näher, aber dann merkt Markus, dass nicht Stüwe ihr Blumen geschickt hat und sein erster Blick auch nicht ihr galt. Enttäuscht reisst sie sich fort, irrt nächstens durch Strassen, hat einen Unfall… Im Krankenhaus besucht Stüwe sie, um sie davon zu überzeugen, dass sie für ihn kein Abenteuer ist.

Der Geniestreich des jungen Peter Pewas wurde 1943-44 gedreht, durfte nicht aufgeführt werden, kam 1947 in der Schweiz und 1952 in der Bundesrepublik in die Kinos. Er ist ein Beispiel des ‚poetischen Realismus‘ – mehr poetisch als real. Er kontrastiert Traum – den ‚deutschen‘ Frühling – mit harter Wirklichkeit und lässt den Traum siegen. Obwohl psychologisch nicht stimmig, sondern hingebogen, siegt er mit Charme..

Mit Hans Brausewetter (Wasner, Stationsvorsteher), Karl Etlinger (Gschwandner, Hausmeister), Käte Kühl (Frau Pospischil, Zimmerwirtin), Heinrich Trixbömker (Karl, Diener bei Götz), Erich Fiedler (Dr. Steinacker), Anneliese Würtz (Frau Hirblinger), Curt Ackermann (Emil Sauerteig, Heiratsschwindler), Elsa Wagner (Wirtin im Restaurant, wo Christine den Brief schreibt).

Lied: ‚Schön ist der Frühling‘