Der Präsident

Originaltitel:
Le président
Il presidente
Regie:
Henri Verneuil
Autor:
Michel Audiard
Henri Verneuil
Vorlage:
"Le président", 1958, R
Autor Vorlage:
Georges Simenon
Land: F-I
Jahr: 1961
Länge: 101 min.
Format: 1,66 : 1
schwarz-weiß

Ein Landsitz nahe Evreux, Frankreich. Jean Gabin (Emile Beaufort), 73 Jahre, Ex-Präsident, empfängt den Besuch des britischen Premiers Charles Cullum (Merryl Lloyd). Die Presse horcht auf. Das Land ist in einer Krise. Bernard Blier (Philippe Chalamont) ist als Präsident im Gespräch. Rückblende : 30 Jahre zuvor. Präsident Gabin muss gegen Widerstand eine Abwertung des französischen Franc durchsetzen. Sein Kabinettschef Blier erzählt vorzeitig seinem Schwiegervater, einem Bankier, davon, der Francs in grossem Umfang abstösst. Gabin kommt dahinter und lässt sich ein Schuldbekenntnis von Blier unterschreiben. Gebrauch davon macht er nicht. 10 Jahre später ist Blier Führer der Opposition – er verhindert Gabins Plan, Europa wirtschaftlich zusammenzuschließen.  Gabin greift die Abgeordneten sehr persönlich an und zählt ihre wirtschaftliche Interessen auf, die wichtiger als das Land sind. Er zieht sich zurück. Ende der Rückblende. Blier wird um die Regierungsbildung gebeten. Nächtens besucht er Gabin, um zu verhüten, daß sein Schuldbekenntnis noch öffentlich wird. Er schmeichelt Gabin, der testet ihn. Dann wirft er ihn hinaus. Blier lehnt die Regierungsbildung ab.

Ein Film über Charakter. Der Schlüssel dazu ist der Anfang: Nicht um politischer Ränke willen, wie die Presse denkt, besucht der britische Premier seinen Ex-Kollegen, sondern weil der eine herausragende Persönlichkeit ist. Bombenrollen für Gabin (Großformat) und Blier (Kleinformat). Allerdings: Sein Frankreich ist eine Abstraktion, die konkrete Jahreszahlen meidet, in der ein Weltkrieg nicht vorkommt und selbst das Parlament vom Großbürgertum beherrscht wird. Die deutsche Kinofassung war 7 Minuten kürzer als die Originalfassung – sie sind für die HD-Fassung synchronisiert eingefügt worden.

Mit Renée Faure (Mademoiselle Milleran), Alfred Adam (François – der Chauffeur), Robert Vattier (Dr. Fumet), Henri Crémieux (Antoine Monteil), Louis Seigner (Lauzet-Duchet).

A country estate near Evreux, France. Jean Gabin (Emile Beaufort), 73, ex-president, receives a visit from the British Prime Minister Charles Cullum (Merryl Lloyd). The press is listening. The country is in crisis. Bernard Blier (Philippe Chalamont) is being considered for president. Flashback : 30 years earlier. President Gabin has to push through a devaluation of the French franc against resistance. His head of cabinet, Blier, prematurely tells his father-in-law, a banker, who devalues francs on a large scale. Gabin finds out and gets Blier to sign a confession of guilt. He does not make use of it. Ten years later, Blier is leader of the opposition – he prevents Gabin’s plan to unite Europe economically.  Gabin attacks the MPs very personally, listing their economic interests as more important than the country. He withdraws. End of flashback. Blier is asked to form the government. He visits Gabin at night to prevent his confession of guilt from becoming public. He flatters Gabin, who tests him. Then he throws him out. Blier refuses to form a government.

A film about character. The key is the beginning: not for the sake of political intrigue, as the press thinks, the British prime minister visits his ex-colleague, but because he is an outstanding personality. Bombastic roles for Gabin (large format) and Blier (small format). However: His France is an abstraction that avoids concrete dates, in which a world war does not occur and even the parliament is dominated by the upper middle classes. The German cinema version was 7 minutes shorter than the original version – they have been inserted dubbed for the HD version.

 

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