Coco Chanel – der Beginn einer Leidenschaft
Anne Fontaine
Christopher Hampton
Jahr: 2009
Länge: 106 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe
1893. Die kleine Lisa Cohen (Gabrielle Chanel) lebt im Waisenhaus; vergeblich wartet sie auf den Vater. 1908. Audrey Toutou (Gabrielle Chanel) arbeitet als Sängerin in einem Cabaret in der Provinz. Ihres Lieds „Qui qu’a vu Coco“ erhält sie den Spitznamen ‚Coco‘. Sie beginnt eine Affäre mit dem reichen Benoit Poelvoorde (Étienne Balsan), behält aber ihren Beruf als Schneiderin bei. Als sie eine zeitlang auf das Schloss von Poelvoorde in der Nähe von Paris zieht, erregt sie mit ihrer schlichten Kleidung Aufmerksamkeit; für Hüte bekommt sie Aufträge. Sie verliebt sich in Poelvoordes englischen Freund Alessandro Nivola (Arthur ‚Boy‘ Chapel), will sich von Poelvoorde trennen und auf eigenen Beinen stehen. Von Poelvoorde erfährt Totou, dass Nivola aus gesellschaftlichen Gründen eine andere Frau heiraten wird. Poelvoordes Antrag lehnt sie ab. Sie zieht nach Paris, eröffnet einen Modesalon, Nivola hilft zu finanzieren. Er stirbt bei einem Auto-Unfall. Toutous einfache und praktische Frauenmode setzt sich durch. Jahre später erhält Toutou Applaus bei einer Modenschau.
Schauspielerisch bringt Toutou nicht soviel auf die Waage wie Marion Cotillard als Piaf in „La Vie en Rose“ (2007, R: OLivier Dahan), aber dieser Film ist besser inszeniert als der Piaf-Film und da er sich nur mit den formenden Jahren Chanels befasst, ist er besser legitimiert, die weniger glänzendenden Aspekte des Erwachsenen-Daseins der jeweils Portaitierten auszusparen. Es gelingt speziell in der Figur des Balsan, die amoralische Atmosphäre des reichen Landlebens (siehe „La r?gle du jeu“, 1939 von Jean Renoir) einzufangen, wahrscheinlich besser, als den Charakter Chanels zu portraitieren… Mit Marie Gillain (Adrienne Chanel), Emmanuelle Devos (Emilienne d’Alencon), Régis Royer (Alec, Jockey), Etienne Bartholomeus (Haushofmeister von Balsan), Yan Duffas (Maurice de Nexon).