Cloud Atlas

Regie:
Tom Tykwer
Andrew Wachowski
Lana Wachowski
Autor:
Tom Tykwer
Andrew Wachowski
Lana Wachowski
Vorlage:
"The Cloud Atlas", 2004, R
Autor Vorlage:
David Mitchell
Land: D-USA
Jahr: 2012
Länge: 166 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

Der Film hat sechs Handlungsstränge, die miteinander verwoben ablaufen, hier aber in zeitlicher Sequenz folgen. In jedem Strang tauchen die nämlichen Schauspieler auf. 1849. Der US-Anwalt Jim Sturgess (Adam Ewing), auf einer Reise durch den Pazifik am ‚polynesischen Wurm‘ erkrankt, nimmt sich auf der Heimreise des entflohenen Sklaven Moriori David Gyasi (Auturi) an, der ihn vor der Vergiftung durch seinen Arzt Tom Hanks (Henry Goose) rettet. In den USA wird Sturgess zum Kämpfer gegen die Sklaverei. Edinburgh 1936. Der junge Komponist Ben Wishaw (Robert Frobisher) wird zum Gehilfen des alten und prominenten Komponisten Jim Broadbent (Vyvyan Ayrs). Der schwule Wishaw tritt der jungen Ehefrau Halle Berry (Jocasta Ayrs) näher, während Broadbent einen Geniestreich Wishaws, das Wolkenatlas-Sextett, als sein Werk beansprucht. Bei einer Auseinandersetzung verletzt Wishaw Broadbent, der ihn öffentlich diskreditiert, bis Wishaw Selbstmord begeht. San Francisco 1973. Die junge Journalistin Halle Berry (Luise Rey) erhält vom Kernphysiker James D’Arcy (Rufus Sixsmith), dem früheren Liebhaber von Wishaw, einen Hint für eine Story. D’Arcy wird ermordet. Die Story ist die Geschichte eines fehlerhaften Kernreaktors, den man im Auftrag der Ölindustrie bewusst einem Unfall entgegentreiben lässt. Berry kann sie publizieren. London 2012. Der erfolglose Autor Tom Hanks (Dermot Hoggins) stösst nach einem Verriss den Kritiker vom Dach in die Tiefe, was die Verkaufszahlen nach oben treibt. Der Verleger Jim Broadbent (Timothy Cavendish), hochverschuldet, kann jedoch die finanziellen Forderungen von Hanks Familie nicht erfüllen. Er bittet seinen entfremdeten Bruder Hugh Grant (Denholme Cavendish) um Geld. Der lässt ihn in eine geschlossene Anstalt einsperren, aus der Broadbent entkommt und seine Memoiren schreibt. Neo Seoul, Korea, 2144. Die geklonte Serviererin Doona Bae (Sonmi-451), die wie ihre Kolleginen nach 12 Jahren Fronarbeit im Restaurant ins ‚Elysium‘ gelangen soll, gelangt in einen Aufstand des Rebellen Jim Sturgess‘ (Hae-Joo Chang), der sie befreit. Sie bemerkt, dass Klone nach 12 Jahren zur Nahrungsgewinnung geschlachtet werden. Bevor sie verhaftet und hingerichtet wird, verfasst sie einen Appell zur Menschlichkeit. Big Isle, 106 Winter nach dem Untergang. Der Hirte Tom Hanks (Zachry) wird Freund mit Halle Berry (Meronym), der Angehörigen eines technisierten Volkes, die ihm bei der Verteidigung gegen Kannibalen hilft. Mit einem Raumschiff gelangen die beiden auf einen anderen, kolonisierten Planeten, von der alte Hanks Kindern von der Erde erzählt.

Vieles in diesem Film ist attraktiv dargeboten. Dass viel Stoff in trotz Überlänge kurzer Zeit dargestellt werden muss, lässt jedoch keine der Geschichten richtig zum Zuge kommen. In der in der Synopsis oben wurde darauf verzichtet, die Versuche darzustellen, diese Geschichten miteinander zu verbinden – zu gekünstelt sind sie. Bleiben die Sinnsprüche, die unvermittelt aufgesagt werden und welche die ‚Verknüpfungen‘ untereinander motivieren sollen. Sie sind taschenphilosophische Platitüden. Tykwer ist ein guter Regisseur. An diesem Stoff ist er, wahrscheinlich unvermeidbar, gescheitert.